Letztlich sind es nur kleine Beträge, die die Eltern nun dafür zahlen sollen, dass ihre Kinder mit dem Bus zur Schule transportiert werden.

Sechs oder sieben Euro im Monat sind zumutbar - zumal Kinderreiche nur für den Erstgeborenen zur Kasse gebeten werden. Ärgerlich ist die Bürokratie, die damit verbunden ist. Verwaltungsvereinfachung sieht anders aus. Warum jetzt überall in den Stormarner Kommunalverwaltungen andere Arbeiten liegen bleiben, weil ganz fix die Gebührenbescheide für die Schulbustickets fertig werden müssen, ist klar.

Der Landtag in der Landeshauptstadt Kiel hat leichten Herzens eine Gesetzesänderung beschlossen, mit deren Auswirkungen er nichts zu tun hat. Nicht die Landesbehörden, sondern die Kommunalverwaltungen müssen die zusätzliche Arbeit leisten. Nicht der Innenminister und auch nicht die Landtagsabgeordneten, sondern die hiesigen Bürgermeister werden sich in den kommenden Wochen mit den Bürgern beschäftigen müssen, die sich über den plötzlichen Griff in ihr Portemonnaie ärgern.

Dennoch: Der neue Elternanteil an den Schülerbeförderungskosten taugt nicht für Proteste. In vielen deutschen Städten sind kostenlose oder teilweise kostenlose Schülertickets vollkommen unbekannt. Dabei kann auch dort der Schulweg locker vier Kilometer überschreiten. Außerdem sind Land, Kreis und Kommunen hoch verschuldet. Dies zu ändern, ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Wer den Elternanteil zahlt, der zeigt: Ich bin solidarisch.