Mit dem neuen Ausbildungsjahr beginnt heute nicht nur für viele Jugendliche der Ernst des Lebens.

Bad Oldesloe. Auch für die 31 Jahre alte Katja Blohm wird alles anders. Sie hat sich dafür entschieden, noch einmal ganz neu anzufangen.

Die gelernte Friseurmeisterin beginnt eine Ausbildung zur Kauffrau für Bürokommunikation beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) in Bad Oldesloe. "Ich war zwölf Jahre als Friseurin tätig", sagt Katja Blohm, die mit ihrer Familie in Rümpel wohnt. Im Laufe der Zeit habe sie gemerkt, wie sehr ihr vor allem das Organisatorische gefiele. "Die Büroarbeit hat mir richtig Spaß gemacht", erzählt sie. "Da habe ich Lust bekommen, eine weitere Ausbildung zu absolvieren."

Das DRK hat die 31- Jährige aus mehr als 30 Bewerbern ausgewählt. Fünf der jungen Frauen wurden zu einem Probetag eingeladen, unter ihnen Katja Blohm. "Sowohl ihre Leistungen in Rechtschreibung und Mathematik als auch ihr Auftreten haben uns gleich überzeugt", sagt DRK-Kreisvorstand Udo Finnern. Die anderen Bewerberinnen haben gerade erst die Schule beendet. "Wir stellen eigentlich auch gerne junge Leute ein", sagt Finnern. Vor allem die Rechtschreibkenntnisse der anderen Bewerberinnen seien aber deutlich unter den Anforderungen des DRK gewesen. Finnern: "Frau Blohm hat sich den Ausbildungsplatz verdient, auch wenn sie schon etwas älter ist als die anderen Bewerberinnen und einen kleinen Sohn hat." Sollte das Kind mal krank sein, könne man sicher gemeinsam eine Lösung finden. Die 31-Jährige aus Rümpel hat sich bewusst für das DRK entschieden. Sie verspreche sich dort eine umfassende und kompetente Ausbildung. "Ich freue mich riesig, dass es geklappt hat", sagt sie.

Drei Jahre lang wird Katja Blohm nun alles über die Arbeit einer Sekretärin lernen. Ihre Vorgängerin Sabrina Tramp hat gerade ihre Ausbildung zur Kauffrau für Bürokommunikation mit sehr guten Noten abgeschlossen. Das DRK übernimmt die 21-Jährige unbefristet, sie wird künftig in der Abteilung "Kindertagesstätten" arbeiten. Udo Finnern sagt: "Wir wollen dem Mangel an qualifizierten Mitarbeitern entgegenwirken."