Angeblich gibt es Investoren für Bauprojekt in der Manfred-Samusch-Straße. Bauamtsleiterin Angelika Andres will es mit einem Kino verbinden

Ahrensburg. Schon bald könnte in der Innenstadt von Ahrensburg ein neues Parkhaus entstehen. Es gibt entsprechende Pläne, an der Manfred-Samusch-Straße neben der Tiefgarage der Sparkasse neuen Parkraum zu schaffen. Seit geraumer Zeit geistert die Idee durch die politischen Gremien und die Verwaltung. Nun scheint sie sich aber zu konkretisieren.

Andreas Zimmermann, Sprecher der Stadtverwaltung, bestätigt auf Anfrage: "Schon vor einiger Zeit hat der Bau- und Planungsausschuss im nichtöffentlichen Teil einer Sitzung die Verwaltung aufgefordert, ein sogenanntes europaweites Interessenbekundungsverfahren anzustoßen." Das solle ermitteln, ob es überhaupt Interessenten für ein solches Projekt gäbe. Jörg Hansen (Grüne), Vorsitzender des Bauausschusses, erläutert: "Die CDU-Fraktion hat das Verfahren schon vor zwei oder drei Jahren im Bauausschuss eingebracht." Danach habe der Ausschuss noch zweimal bei der Verwaltung nachgefragt, wie der Stand des Interessenbekundungsverfahrens sei. "Ich habe bis dato keine Informationen über einen möglichen Investor", sagt der Kommunalpolitiker. Das Verfahren war auch für den Ausschussvorsitzenden ein Novum. "Meines Wissens hat es das in Ahrensburg bislang noch nicht gegeben."

Werner Bandick, Bauausschussmitglied der CDU: "Wir haben das Interessenbekundungsverfahren damals angestoßen, weil wir schon länger der Meinung sind, dass wir in der Innenstadt ein weiteres Parkhaus brauchen." Die Verwaltung habe daher auch Pläne erstellt. "Wir haben auch angeregt, die Zufahrt über die Hamburger Straße beim Café Zeitlos zu ermöglichen", sagt Bandick. "Ich habe allerdings noch nicht gehört, dass es einen Investor gibt."

Andreas Zimmermann sagt jedoch: "Derzeit gibt es Gespräche mit Investoren. Die Verhandlungen gestalten sich allerdings schwierig, weil verschiedene Grundstückseigentümer involviert sind." Fest stehe allein der Standort. "Ansonsten ist es noch recht vage. Keiner weiß derzeit, was bei der Sache rauskommt."

Die Bauamtsleiterin Angelika Andres bringt noch einen weiteren langjährigen Wunsch der Ahrensburger Politik ins Spiel: "Eine Monofunktion, also nur ein Parkhaus, wäre nicht so interessant. Parkhaus und Kino zu verbinden, wäre wichtig."

Die Sparkasse Holstein, neben deren Filiale das Parkhaus entstehen würde, hat nach Angaben der Sprecherin Sabine Pfautsch nichts von konkreten Plänen gehört. Und: "Wir planen nicht, ein Parkhaus in Ahrensburg zu bauen." Dennoch verfolge die Sparkasse die Pläne durchaus mit Interesse. Ähnlich äußert sich Matthias Timm, Geschäftsführer des Kaufhauses Nessler. "Ich würde solche Pläne begrüßen. Der Bedarf ist da", sagt er gegenüber der Stormarn-Ausgabe des Hamburger Abendblattes. Selbst beteiligen werde sich das Unternehmen aber nicht. "Wir haben die beiden Parkhäuser am Woldenhorn mitfinanziert und dort rund zwei Millionen Euro investiert", sagt Timm. Das Kaufhaus ist verpflichtet, pro 40 Quadratmeter Verkaufsfläche einen Stellplatz zur Verfügung zu stellen. "Diese Pflicht haben wir mit den Stellplätzen am Woldenhorn übererfüllt." Daher sieht der Geschäftsführer keinen dringenden Handlungsbedarf für das Kaufhaus.

An den beiden bestehenden Parkhäusern ist auch der Investor Theo Hoffmann beteiligt. Er sagt: "Wir haben uns noch unter der Bürgermeisterin Ursula Pepper für das Projekt beworben, wurden aber abgewiesen, weil die Verwaltung eine öffentliche Ausschreibung machen wollte." Ein Parkhaus habe aber, so Hoffmann, keine Überlebenschance, solange der Rathausplatz so bleibt, wie er ist. Der Investor warte seitdem darauf, dass das Projekt öffentlich ausgeschrieben wird. Von Geldgebern, die das Bauvorhaben nun konkret anschieben wollen, habe er bisher jedoch nicht gehört. "Allerdings hat ein Investor das Grundstück des Café Zeitlos gekauft", so Hoffmann weiter. Den Namen wolle er jedoch nicht nennen.

Jörg Hansen glaubt, dass es Bedarf für weitere Stellplätze im Innenstadtbereich geben wird. "Durch den Neubau der Seniorenresidenz ist ja bereits viel Parkraum verloren gegangen, und beim Lindenhof könnte durch eine Bebauung ebenfalls eine Möglichkeit wegfallen. Das ist den Bürgern dann nicht mehr zumutbar."