Die Bürgerinitiative “Keine Schweinemast in Köthel“ hat sich mit einem offenen Brief an Frederik Grunwald, den Sohn des Trittauer Landwirts Rudolf Grunwald, gewandt.

Köthel. Die Initiative fordert ihn auf, Stellung zu dem umstrittenen Vorhaben seiner Familie zu nehmen, in Köthel eine Schweinemastanlage mit 1490 Plätzen zu bauen. Auslöser für das Schreiben ist ein Radio-Interview, in dem Frederik Grunwald laut Bürgerinitiative gesagt haben soll, er wolle lediglich einen kleinen landwirtschaftlichen Betrieb errichten lassen.

Die Schweinemast-Gegner wollen nun von ihm wissen, ob er kurz- und langfristig eine Vergrößerung der geplanten Anlage auf mehr als 1490 Schweinemastplätze definitiv ausschließe.

Landwirt wird aufgefordert, zu einer Einwohnerversammlung zu kommen

Die Gegner des Projekts fordern den Landwirt zudem auf, einer freiwilligen Umweltverträglichkeitsprüfung seines Bauvorhabens zuzustimmen. "Wir wollen Klarheit haben, ob unsere erheblichen Bedenken berechtigt sind", sagt Frank Kieper, Sprecher der Bürgerinitiative. An den Kosten für das Gutachten würden sich seine Mitstreiter und er auch beteiligen. Zudem lud die Initiative Frederik Grunwald zu einer Einwohnerversammlung ein. "Wenn Frederik Grunwald, wie er betont, nach Köthel ziehen will, dann sollte er sich den Einwohnern vorstellen", sagt Kieper. "Mit den Gemeindevertretern hat er ja auch schon gesprochen. Also sollte er das auch mal mit den Bürgern machen."

Bürgerinitiative bereitet Klage gegen Bauvorbescheid des Kreises vor

Unterdessen hat der Kreis die Frist für die Gemeinde Köthel verlängert, das gemeindliche Einvernehmen für die Schweinemastanlage herzustellen. Die Gemeindevertreter haben nun bis Montag, 25. Juli, Zeit, ihre bisherige Entscheidung zu überdenken. Im vergangenen Jahr hatten sie das Vorhaben bereits zweimal abgelehnt. Für Dienstag, 19. Juli, ist nun eine weitere Gemeindevertretersitzung geplant. Sollten es dort nicht zu dem geforderten Beschluss kommen, will das Kreisbauamt in Bad Oldesloe, wie berichtet, einen positiven Bauvorbescheid erlassen. Die Bürgerinitiative hat bereits angekündigt, gegen dieses Vorgehen klagen zu wollen. Kieper: "Wir haben uns schon mit unserem Anwalt besprochen. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren."