Ahrensburg möchte sich selbst beschenken, mit einer festlich geschmückten Innenstadt zur Weihnachtszeit.

Dieser Plan, von Kaufleuten und Gewerbetreibenden initiiert und von der Verwaltung mit freundlicher Unterstützung bedacht, folgt einem an sich bekannten Prinzip: Tue Gutes und rede darüber.

Das allein ist kaum verwerflich, sondern grundsätzlich lobenswert. Denn nur mit Hilfe von Sponsoren und Stiftern können viele Projekte, etwa im sozialen und kulturellen Bereich, verwirklicht werden, die ansonsten angesichts knapper öffentlicher Kassen scheitern müssen.

Freilich sind die Motive der Akteure nicht rein altruistisch. Profitieren könnte die Verwaltung, die möglicherweise eine festliche Beleuchtung zum Nulltarif bekommt. Profitieren könnten auch die Kaufleute, die sich von einem attraktiveren Umfeld gesteigerte Umsätze versprechen.

Aber auch Bürger und Besucher der Stadt Ahrensburg dürften sich, so sie denn einen Sinn dafür haben, an den Weihnachtssternen erfreuen. Und genau das ist die Stelle, an der aus einer interessengesteuerten Aktion ein Projekt zum Allgemeinwohl wird.

Nun kann man mit guten Argumenten die Meinung vertreten, dass es wichtigere Dinge als ausgerechnet eine, zumal nicht atemberaubend originelle, Weihnachtsbeleuchtung gibt, für die man sein Spendensäckel öffnen sollte. Und deshalb muss natürlich auch die Frage erlaubt sein, und vor allem beantwortet werden, was mit dem möglicherweise eingesparten Geld passiert.

Eine Haushaltsentlastung auf Kosten der Bürger wäre ein fatales Signal. Es könnte die Motivation bremsen, sich für die Allgemeinheit einzusetzen. Denn der Kauf eines Weihnachtssterns, um die eigene Umgebung attraktiver zu machen, ist auch eine Form des Engagements. Wenn auch nicht in erst Linie ein karitatives, dann zumindest ein bürgerschaftliches. Und als solches verdient es durchaus Anerkennung.

Wenn diese Idee funktioniert, wenn die Menschen erkennen, dass sich das Eintreten für das Gemeinwohl lohnt, dann könnte diese Form der Finanzierung Modellcharakter haben. Dann könnten aus Weihnachtssternen in Zukunft vielleicht Bildungsprojekte oder Kinderspielplätze werden.