Die Stadt entschlammt den Aalfangteich für 350.000 Euro. Aschließend sind die Bürger gefragt: Das Areal soll Treff im Grünen werden.

Ahrensburg. Ein stadtnaher Erholungspark, in den sich die Ahrensburger zurückziehen können. Zum Spazierengehen. Zum Meditieren. Womöglich auch zum Grillen oder für ein Picknick. Das ist die Vision von Bürgermeister Michael Sarach. Es gibt diesen Park schon, er liegt im Winkel, den die Straßen Manhagener Allee und Am Aalfang bilden. Bei Spaziergängern ist die Anlage am Stadtrand sehr beliebt. Und das, obwohl die 2,2 Hektar große Grünfläche in einem trostlosen Zustand ist, kaum noch als Park zu erkennen. Das soll sich nun ändern. Und der Verwaltungschef setzt dabei auf Gemeinsinn. "Geld dafür haben wir nicht", sagt Sarach.

Mitten im Aalfangpark liegt ein Teich, etwa 4500 Quadratmeter groß, das Wasser trüb, auch in einem erbärmlichen Zustand. Zuletzt gab es Meldungen, dass tote Fische an der Wasseroberfläche trieben. "Das Gewässer muss dringend entschlammt werden", sagt Michael Paul vom Stadtbetrieb Stadtentwässerung. Das Projekt - Kostenpunkt: 350 000 Euro - will Ahrensburg im nächsten Winter in Angriff nehmen. Eine große Aufgabe. Michael Paul: "Die Schlammschicht auf dem Teichboden ist 65 Zentimeter dick." Da werden also fast 3000 Kubikmeter Aushub zutage gefördert werden. Eine Masse, die im Park ausgebreitet trocknen muss. Eine Masse auch, in der sich im Laufe vieler Jahre Schwermetalle abgesetzt haben und die deshalb als belastetes Material gilt.

Insofern mache es, so Michael Paul, auch keinen Sinn, vor der Entschlammung mit der Verschönerung der Parkanlage an sich zu beginnen. Einer Parkanlage übrigens, die niemals offiziell angelegt worden ist, selbst wenn es heute so scheint. Bürgermeister Michael Sarach: "In den 60er- und 70er-Jahren gab es einen sehr engagierten Bauhof-Mitarbeiter, der es sich zum Hobby gemacht hatte, in seiner Freizeit an dieser Stelle gestalterisch tätig zu werden. Er hatte ein goldenes Händchen, und dafür gebührt ihm nachträglich Dank." Dennoch sei der so entstandene Park niemals richtig gepflegt worden.

Das, so stellt sich Sarach vor, könnten künftig Bürger ehrenamtlich in die Hand nehmen. Ein Budget dafür hat er nicht. Anerkennend blickt Sarach in Ahrensburgs Nachbarstadt Bargteheide. Dort gibt es den Verschönerungsverein (VVB), dessen Mitglieder sich engagiert darum kümmern, dass das eine oder andere Fleckchen in der Innenstadt noch schöner wird. Derartigen Einsatz, sei er finanzieller Art oder Handarbeit, könne auch der Aalfangpark gebrauchen. Und Vereine gebe es genug in der Stadt. Er nennt beispielhaft "Bürger für Ahrensburg" - weil er schon im Namen trage, dass die Bürger sich für Ahrensburg einsetzen. Krokusse setzen, Wege instand halten, Rabatten und Rosenbeete anlegen und pflegen, Bänke, Sitzecken oder vielleicht sogar einen kleinen Grillplatz bauen - das ist die Größenordnung, die dem Verwaltungschef vorschwebt.

Ein anderes Problem des Parks werden die ehrenamtlichen Kümmerer - so es sie denn geben sollte - nicht in Eigenarbeit lösen können: den nach Auffassung der Umweltabteilung im Rathaus schlechten Baumbestand. Erst vor wenigen Wochen hat die Stadt einige Pappeln fällen lassen und damit Proteste von Einwohnern heraufbeschworen. Sarach: "Es hat ein bisschen Unmut über die Baumpflegearbeiten gegeben." Er verteidigt die Entscheidung: "Bäume, die in nicht allzu ferner Zukunft ihr Lebensende erreicht haben, müssen auch mal gefällt werden."

Und von solchen Bäumen gibt es offensichtlich eine ganze Menge in dem Park. Jan Richter von der Umweltabteilung sagt: "Wir haben in dem Bereich vor allem Pappeln, Birken und Weiden." Und sein Kollege Hauke Schmidt ergänzt: "Da steht viel Kurzlebiges, aber wenig Hartholz." Der Baumbestand müsse in den kommenden Jahren erneuert werden.