Neritzer Gemeindevertreter haben einstimmig eine neue Läuteordnung beschlossen

Neritz. Der Bau des Neritzer Glockenturms hat noch nicht einmal begonnen, da haben die Gemeindevertreter bereits beschlossen, wie oft die Glocke läuten soll. Einstimmig verabschiedeten sie eine Läuteordnung. "Die Glocke wird jeden Sonnabend um 18 Uhr fünf Minuten lang den Sonntag einläuten", sagt Bürgermeister Dieter Dabelstein. Zudem soll sie vor den Gottesdiensten, die vier bis fünf Mal jährlich im Gemeinschaftshaus abgehalten werden, zehn Minuten lang schlagen.

"Das war die Minimallösung", sagt Dabelstein. "Wir wollen erst mal abwarten, wie die Bürger darauf reagieren." Denn seit fünf Jahren sorgt die 380 Kilogramm schwere Glocke in dem 320-Seelen-Dorf für Streit. 2006 war sie auf Initiative der damaligen Kirchenvorsteherin Elisabeth Lienau für 1800 Euro von der Kirche in Warder (Kreis Segeberg) erworben worden. Anschließend entzweite ein Streit um den Standort die Gemeinde. Im Oktober 2010 folgte schließlich ein Bürgerentscheid, bei dem sich eine knappe Mehrheit für den Bau eines Glockenturms am Gemeinschaftshaus aussprach.

"Mit der Läuteordnung ist die Voraussetzung für eine Bauvoranfrage erfüllt", sagt Dieter Dabelstein. Doch zunächst muss die Kirchengemeinde einen Architekten beauftragen. Denn noch ist nicht entschieden, wie genau der Glockenturm aussehen soll. Auch müssten Spenden von den Bürgern gesammelt werden, sagt Pastor Diethelm Schark, der Vorsitzende des Oldesloer Kirchenvorstands: "Ich gehe aber davon aus, dass wir noch dieses Jahr mit dem Bau beginnen werden." Wann die Glocke das erste Mal läuten wird, steht dagegen noch nicht fest.