Die Stadt Ahrensburg steuert mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf einen Verkehrsinfarkt zu.

Das ist für viele Schlossstädter schon längst nicht mehr nur eine gefühlte Wirklichkeit. Experten der Lübecker Beratungsgesellschaft Urbanus haben erst kürzlich analysiert, dass der Autoverkehr in der ohnehin schon stark frequentierten Mittelstadt bis zum Jahr 2025 noch einmal um satte zehn bis 20 Prozent zunehmen wird.

Können die Verantwortlichen im Rathaus dieser Entwicklung noch rechtzeitig einen Riegel vorschieben? Bisweilen wirken alle Versuche wie die viel zitierte Arbeit des Sisyphos, eben wie ein aussichtsloses Unterfangen. Denn während Stadtverordnete und Verwaltung seit Jahren über Auswege aus der Misere diskutieren, nimmt die Zahl der Fahrzeuge, die Tag für Tag durch Ahrensburgs Straßen rollen, unablässig zu. Wen wundert's? Schließlich will Stormarns heimliche Hauptstadt weiter wachsen - in der Stadt, im Gewerbegebiet.

Doch nicht nur Tausende Einpendler, von denen werktags immer noch viel zu wenige mit der Bahn kommen, bringen die Stadt an die Grenzen der Belastbarkeit. Es sind auch zahlreiche Ahrensburger selbst, die für kurze Wege (weniger als zwei Kilometer) in ihr Auto steigen, um in die überfüllte Innenstadt zu fahren. Ungezählte Eltern, die auch kürzeste Distanzen mit dem Auto zurücklegen. Allmorgendliche Staus vor Kindergärten und Schulen zeugen davon.

Was also verspricht sich Ahrensburg von einem Masterplan Verkehr? Nur mehrere Planvarianten für eine Tangente? Den Menschen im Süden der Stadt hülfe diese Lösung wenig bis gar nicht. Und wie sieht die Zukunft der Innenstadt aus? Wer immer mehr Tiefgaragen und Parkhäuser plant, anstatt auch einmal über autofreie Zonen zu diskutieren, muss sich über einen drohenden Kollaps nicht wundern. Wenn das alles ist, was der Masterplan zu bieten hat, dann gute Nacht Ahrensburg. Wie heißt es bei Horaz? Der Berg kreißte und gebar eine Maus.