Wie schön wäre eine Arbeitswelt ohne Quote. Frauen und Männer würden allein nach ihren Fähigkeiten und Kenntnissen für einen Job ausgewählt.

Jeder - männlich oder weiblich, mit oder ohne Familie - könnte es durch gute Leistungen in eine Führungsposition schaffen. Und sein Unternehmen und sich selbst mit vollem Einsatz voranbringen, ohne dass die Organisation der Kinderbetreuung unnötige Zeit und Kraft kostet.

Unsere Arbeitswelt sieht anders aus. Selbst in den Stormarner Verwaltungen, in denen flexible Arbeitsmodelle längst üblich sind, ist die Führungsebene überwiegend von Männern besetzt.

Eine Quote für Top-Positionen hätte Strahlkraft, wäre ein deutliches Signal. Werden aber nicht zugleich die Arbeitsbedingungen familienfreundlicher gestaltet, bleibt sie reine Symbolpolitik. Denn mit fehlenden Krippenplätzen familienfeindlichen Arbeitszeiten und einer Steuerpolitik, die das Hausfrauendasein begünstigt, liegen noch zu viele Steine auf dem Weg nach oben. Staat und Wirtschaft müssen diesen Weg frei machen. Aufsteigen müssen die Frauen selbst.

Aus den Köpfen weichen muss die Vorstellung, Frauen wollten sich nicht dem rauen Wind auf dem Gipfel aussetzen. Der Sturm dort oben wird vor allem von Männern angefacht. Gemischte Führungsteams der Zukunft werden sich aber mit solch heißer Luft nicht mehr aufhalten, sondern sie flugs in Windenergie umwandeln. Profis im Zeitmanagement sind sie sowieso, die Väter und Mütter, die dann gemeinsam in den Chefetagen entscheiden. Das wird eine schöne Arbeitswelt.