Nach dem Hochwasser: Die Gemeinde Ammersbek erwägt jetzt, Forderungen gegen den Eigentümer der Timmerhorner Teiche zu stellen.

Ammersbek. Die Gemeinde Ammersbek will den Eigentümer der Timmerhorner Teiche offenbar an den Kosten beteiligen, die der mehr als 48-stündige Hochwassereinsatz verursacht hat. "Diese Überlegungen sind sehr konkret", sagt Bürgermeister Horst Ansén.

Wie berichtet, waren seit Montagmorgen zeitweise rund 160 Helfer von Feuerwehren und Technischem Hilfswerk, Rotem Kreuz und Arbeiter Samariter Bund damit beschäftigt, das über die Ufer tretende Wasser der aufgestauten Strusbek zu kanalisieren und einen Deichbruch abzuwenden. Sie hatten Erfolg: Am Mittwochmittag hatte der Wasserpegel beinahe wieder seinen zulässigen Höchststand erreicht. Die Gemeinde gab Entwarnung.

Die Gefahr einer Flutwelle ist also zunächst gebannt. Nun geht es für Ammersbek darum, den Vorfall aufzuarbeiten, eine drohende Kostenwelle abzuwehren. Bürgermeister Horst Ansén ist überzeugt davon, dass es teuer wird. Er zählt auf: "Kopfpauschalen und Verdienstausfälle für die Helfer von Feuerwehren, Technischem Hilfswerk, ASB und DRK, Kosten für Betriebsstoffe für Fahrzeuge und Pumpen, Verpflegung, Sandsäcke. Das kommt alles auf uns zu." Es dürfte eine Summe deutlich im fünfstelligen Bereich sein. Reinfeld hat für die Sicherung des Herrenteichs im vergangenen Jahr 40 000 Euro bezahlt.

Die Gemeinde sieht offenbar den Eigentümer der Fischteiche in der Verantwortung. Horst Ansén: "Ich weiß nicht, ob ihm klar ist, mit welchen Pflichten der Erwerb eines solchen Geländes verbunden ist. Wir müssen ihn vielleicht mal darauf hinweisen." Er habe, ohne es belegen zu können, den Eindruck, dass an den Teichen nicht alles in Ordnung gewesen sei. Anséns Mitarbeiter Stephan Schulze aus dem Ordnungs- und Bauamt nennt ein Beispiel: "Durch die Beschaffenheit des Mönchs ist der Wasserablauf nicht gegeben." Was mit der Ablaufeinrichtung nicht in Ordnung sei? "Das kann man noch nicht so genau sagen", so Schulze. Jedenfalls fließe kaum Wasser hindurch.

Nach der Insolvenz des früheren Teichwirts und jahrelanger Zwangsverwaltung ist das Gelände um die Timmerhorner Teiche im vergangenen Jahr von der zur Ahrensburger Kroschke-Gruppe gehörenden Auto-Service-Park Gesellschaft (ASP) gekauft worden.

Deren Geschäftsführer Friedrich-Karl Winter spricht von "haltlosen Vorwürfen". "Es sind die extremen Witterungsverhältnisse gewesen, die zu der Überschwemmung geführt haben. Wir haben alles in unserer Macht Stehende getan." Die Teiche würden ständig kontrolliert, letztmalig am Sonntag. Winter: "Da war noch alles in Ordnung."

Unterdessen haben die Geschäftsleute rund um das Einkaufszentrum Bärentreff teils empfindliche Umsatzeinbußen hinnehmen müssen. "Meine Kundschaft hat sich seit der Sperrung der Alten Landstraße etwa halbiert", sagt die Inhaberin des Schul- und Schreibwarengeschäfts Katrin Krüger. Sie macht vor allem eine "schlechte Beschilderung" verantwortlich: "Man hätte direkt an den Straßensperren auf die weiterhin geöffneten Läden hinweisen müssen." In der Bäckerei Kock ist Fachverkäuferin Hannelore Oschkinat ähnlicher Meinung: "Die Kunden riefen in den vergangenen Tagen am laufenden Band an und fragten, wie sie trotz der Sperrung zu uns kommen. Leider kenne ich mich selbst nicht gut aus und konnte keine Schleichwege empfehlen."

Petra Günzel vom benachbarten Kosmetik- und Nagelstudio hatte weniger Probleme. Sie sagt: "Der eine oder andere drehte sicher auf halbem Weg wieder um, die Stammkundschaft mit festen Terminen kam aber trotzdem." Auch Wirt Peter Harms vom Dorfkrug ist eher gelassen: "Man sollte jetzt nicht meckern. Was die freiwilligen Helfer geleistet haben, ist einfach toll."