300 Schüler aus Schleswig-Holstein proben am Emil-von-Behring-Gymnasium

Großhansdorf. 300 junge Leute werden morgen in Großhansdorf erwartet. Sie kommen aus Ahrensburg und Bargteheide, aus Schenefeld und Norderstedt, aus Mölln und Lübeck, aus Lensahn und Ellerbek und selbst aus Flensburg. Drittklässler sind ebenso dabei wie Oberstufenschüler oder Jugendliche mit Behinderungen, die im Rollstuhl sitzen. Es sind Mitglieder von zwölf Theatergruppen, die die Qualifikation unter 45 Bewerbungen geschafft haben und nun auf Einladung des Großhansdorfer Emil-von-Behring-Gymnasiums zur Schultheaterwoche des Landes Schleswig-Holstein anreisen.

Das Organisationsteam bereitet das Festival seit einem Jahr vor

Die Schüler werden bei Workshops mit Profi-Regisseuren wie Nils Finck vom Hamburger Schauspielhaus Neues ausprobieren, ihre Stücke vorführen und wie richtige Schauspieler nach den Aufführungen eine Stück-Kritik machen. Motto der Woche: Festival der kleinen Form. Viele kleine Präsentationen sollen die Vielfalt der Theaterarbeit an den Schulen zeigen - sei es im Fach Darstellendes Spiel, im Fach Gestalten oder in der Theater-AG.

"An unserer Schule haben wir fünf Theatergruppen in der Oberstufe. Nur schade, dass es noch kein Prüfungsfach ist. Aber eine Lehrplankommission in Kiel arbeitet daran", sagt Lehrerin Heike Blenk, die Darstellendes Spiel unterrichtet und zum Organisationsteam des Festivals gehört. Die Vorbereitungen haben vor mehr als einem Jahr begonnen. Heike Blenk: "Es ist toll, dass wir die Woche ausrichten dürfen. Aber es ist auch unglaublich viel Arbeit."

Die jungen Schauspieler zeigen bis Sonnabend ihr Können

300 Kinder und Jugendliche im Alter von neun bis 21 Jahren wollen vier Tage versorgt sein. Morgen um 12 Uhr reisen die Gruppen an. Fast die Hälfte der Schüler übernachtet auch in Großhansdorf. Selbst, wer in der Nähe wohnt, bleibt gerne mit den anderen zusammen. Blenk: "Zumal es ja auch immer recht spät wird." Die Aufführungen, die Workshop-Präsentationen und das Abschlussfest dauern bis 22 Uhr. Da ist es gut, nur ein paar Meter zum Großhansdorfer Schullandheim Erlenried oder zum Jugendheim Lichtensee nach Hoisdorf fahren zu müssen oder sich in einem der Klassenräume den Schlafsack über den Kopf ziehen zu können.

Ein Frühstücksteam aus Großhansdorfer Schülern wird für Brötchen und Aufschnitt sorgen und mit Thermoskannen anrücken. Mittags und abends geht es in die Mensa. "Und der 13. Jahrgang wird einen Kiosk betreiben. Das ist gleich eine Einnahmequelle zur Finanzierung des Abiballs", sagt Heike Blenk, deren 13. Klasse morgen ab 20.30 Uhr ihre Bearbeitung des Shakespeare Klassikers "Macbeth" zeigt. Im Publikum: Bildungsminister Ekkehard Klug und Bürgermeister Janhinnerk Voß, die die Theaterwoche um 19 Uhr eröffnen.

Am Freitag beginnen die Vorführungen um 13.30 Uhr, am Sonnabend ab 10 Uhr. Die Möllner haben sich mit Cocteau befasst, die Schenefelder mit der Liebe und die Flensburger mit dem Internet. Aus Bargteheide kommen Szenen zu "Medea" und Brecht-Collagen. Und Ahrensburger Woldenhornschüler zeigen, was Ferdinand, der Stier, so alles anstellt. Publikum ist jederzeit willkommen. Der Eintritt ist frei.