Die Raiffeisenbank Südstormarn will mit der Volks- und Raiffeisenbank Mölln verschmelzen. Eine Entscheidung soll im Mai 2011getroffen werden.

Ahrensburg. Die Raiffeisenbank Südstormarn und die Volks- und Raiffeisenbank Mölln stehen vor der Fusion. Die Vorstände der beiden Kreditunternehmen haben in einer gemeinsamen Sitzung mit den Aufsichtsräten einen Verschmelzungsvertrag unterzeichnet. Jetzt müssen nur noch die Mitgliederversammlung in Mölln und die Vertreterversammlung in Ahrensburg im Mai 2011 der Fusion zustimmen. Dann wäre sie rückwirkend zum 1. Januar 2011 beschlossen.

"Wir sind sehr optimistisch, im Mai 2011 die Fusion verkünden zu können", sagt Klaus Wenk, Vorstandsmitglied der Volks- und Raiffeisenbank Mölln. Die Verschmelzung der beiden Genossenschaftsbanken geschehe nicht aus der Not, sondern aus wirtschaftlicher Stärke heraus. Wenk: "Wir wollen noch stärker am Markt sein. Die Fusion macht für uns großen wirtschaftlichen Sinn." Entstehen soll die größte Genossenschaftsbank zwischen Lübeck, Hamburg und Schwerin mit einer Bilanzsumme von rund 500 Millionen Euro. Sie wird mehr als 13 000 Mitglieder und rund 50 000 Kunden zählen.

"Es gilt, die Zukunftsfähigkeit unserer Bank nachhaltig zu sichern - für Kunden, Mitglieder und Mitarbeiter", sagt Kai Schubert vom Vorstand der Raiffeisenbank Südstormarn. Der juristische Sitz der neuen Bank soll in Mölln sein, die Verwaltungssitze sollen zunächst einmal in Ahrensburg und Mölln bleiben. Bis 2013 soll ein gemeinsamer Verwaltungssitz in Trittau geschaffen werden, an dem dann 50 Mitarbeiter arbeiten sollen.

Ein Ziel der Fusion sei es, die Genossenschaftsbank leistungsfähiger zu machen. "Wir müssen uns den neuen wirtschaftlichen Gegebenheiten anpassen", sagt Wenk. Die Kundenanforderungen würden sich ändern, ihre Bedürfnisse nähmen zu. "Wenn die Firmen unserer Kunden wachsen, müssen wir auch wachsen, um sie auch in Zukunft bedienen zu können", sagt Herbert Köster, Vorstandsmitglied in Mölln, "wir haben Firmen aufgebaut, jetzt wollen diese wachsen. Wir müssen größer werden, um das ermöglichen zu können." Die Fusion soll auch dazu beitragen, das Unternehmen für die Mitarbeiter attraktiver zu machen. "Wir wollen ihnen mehr Karrieremöglichkeiten bieten", sagt Carsten-Peter Feddersen vom Vorstand der Raiffeisenbank Südstormarn. Bei der bisherigen Größe der beiden eigenständigen Kreditinstitute seien sie eingeschränkt gewesen. "Jetzt bekommen wir mehr unterschiedliche Berufsangebote", sagt Kai Schubert, "wir haben zum Beispiel bei uns bisher keine eigene Marketingabteilung. Das neue Haus wird eine haben."

Die Fusion sei auch deshalb sinnvoll, weil sich die beiden Banken gut ergänzten, sagt Schubert. So sei die Volks- und Raiffeisenbank Mölln sehr landwirtschaftlich geprägt und besonders im Kreditgeschäft leistungsstark. Der Schwerpunkt der Raiffeisenbank Südstormarn seien dagegen Privatkunden, das Einlagengeschäft, Vermögensberatung und Vermögensanlage. Schubert: "Wichtig war uns auch, dass sich hier zwei Banken auf Augenhöhe treffen." Die Volks- und Raiffeisenbank Mölln hat eine Bilanzsumme von 257 Millionen Euro, die Raiffeisenbank Südstormarn vermeldet eine Bilanzsumme von 244 Millionen Euro.

Arbeitsplätze seien wegen der Fusion nicht gefährdet. Es werde deshalb keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Carsten-Peter Feddersen, Vorstandsmitglied aus Ahrensburg, sagt: "Bisher gibt es keine zwei Filialen der beiden Banken an einem Ort. Wir haben also keine Überschneidungen." Die 15 Filialen der Bank sollen erhalten bleiben. 150 Mitarbeiter sollen Kundeneinlagen von 385 Millionen Euro und Kundenkredite in Höhe von 261 Millionen Euro betreuen.