WM-Vorbereitung in Ahrensburg. Belegschaft des Park Hotels kümmert sich jetzt um die Handballer von Bundestrainer Heiner Brand.

Ahrensburg. An der Hotelrezeption neben HSV Handball-Star Pascal Hens zu stehen, Nationaltorwart Johannes Bitter beim Kaffee trinken in der Lobby zu treffen oder Bundestrainer Heiner Brand auf dem Hotelflur zu begegnen, den Gästen des Ahrensburger Park Hotels könnte das in den kommenden Tagen passieren. Bis Donnerstag sind die Spieler der Deutschen Handball-Nationalmannschaft in der Schlossstadt, um sich auf die bevorstehende Weltmeisterschaft vom 13. bis 30. Januar in Schweden vorzubereiten. Mit 25 Personen residiert der Deutsche Handballbund (DHB) in dem Vier-Sterne-Hotel an der Lübecker Straße. 17 Spieler, Trainer Heiner Brand, Co-Trainer Martin Heuberger, ein Torwart- und ein Fitnesstrainer, der Teambetreuer und der Pressesprecher sowie einige Mannschaftsärzte und Physiotherapeuten trafen am Sonntag in Ahrensburg ein.

"Wir haben ein straffes Programm", sagt DHB-Sprecher Charly Hühnergarth. Zweimal täglich trainieren die Profis in der Sporthalle einer Ahrensburger Schule. Heute steht zudem ab 16.45 Uhr ein Testspiel gegen Schweden in der O2-World in Hamburg auf dem Programm. Die Sportler werden dabei unter sich sein. Die Spielerfrauen oder Freundinnen werden nicht nach Ahrensburg kommen. "Für Besuch ist keine Zeit", sagt Hühnergarth. Aus demselben Grund sei auch kein Freizeitprogramm geplant.

Im Anschluss an das Trainingslager in Ahrensburg fliegt die Mannschaft zu zwei Testspielen gegen die isländische Auswahl nach Reykjavik. Von Sonntag, 9. Januar, bis Dienstag, 11. Januar, wird das Team erneut zum Training nach Ahrensburg kommen. Von dort geht es direkt ins WM-Quartier in das schwedische Kristianstad.

Die Mitarbeiter des Park Hotels freuen sich auf die prominenten Sportler. "Die Handball-Nationalmannschaft haben wir nicht jeden Tag zu Besuch, das wissen alle", sagt Front-Manager Gerrit Söhn. Eine besondere Vorbereitung habe es dennoch nicht gegeben. "Bei uns muss immer alles perfekt sein. Es spielt keine Rolle, ob Frau Müller oder die Handballer hier sind", sagt Söhn, "aber wir werden versuchen, ihnen den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen." Ein Aufsehen werde es bei ihnen nicht geben, meint Gerrit Söhn. Roter Teppich, eigenes Personal oder Sektempfang? Fehlanzeige.

Im Park Hotel hat die Nationalmannschaft einen Flügel ganz für sich allein. 23 Zimmer sind für sie reserviert, die Spieler teilen sich Doppelzimmer. Ob sie aus ihren Fenstern auf das Schloss schauen können, will Gerrit Söhn nicht verraten. "Wo in unserem Haus die Nationalmannschaft schläft, ist topsecret", sagt er, "die Zimmer sind aber ruhig gelegen, um den Spielern eine erholsame Nacht zu ermöglichen." Zudem wird dem DHB ein Raum für Teambesprechungen zur Verfügung gestellt.

Für die Mitarbeiter des Park Hotels ist der Besuch der Handball-Nationalmannschaft fast schon Routine. Zum dritten Mal sind die Spieler bereits in ihrem Haus zu Gast. Im Juni 2009 bereiteten sich die Weltmeister von 2007 in Ahrensburg auf ein Qualifikationsspiel zur Europameisterschaft vor. In einer Vitrine im Eingangsbereich des Hotels erinnern zwei Fotos sowie ein Handball mit Autogrammen, den Hoteldirektor Oliver Deutsch von Heiner Brand geschenkt bekommen hat, an diesen Besuch. "Die Bedingungen hier sind ideal", sagte der Bundestrainer damals. Im April 2010 waren die Sportler erneut mehrere Tage zu einem Trainingslager in Ahrensburg. Wieder übernachteten sie im Park Hotel. "Mittlerweile kennt man sich", sagt Gerrit Söhn. Verkaufsmanagerin Emily Thomas ergänzt: "Und die Spieler kennen sich bei uns aus. Sie müssen nicht mehr fragen, wo sich was befindet." Sonderwünsche von Spielern oder Trainer bei der Zimmerausstattung habe es, wie schon bei den vorherigen Besuchen, nicht gegeben.

Im Park Hotel werden die Sportler von Küchenchef Marc Brenner und seinem Team versorgt. Es gibt Frühstück, Mittag, Kaffee und Kuchen sowie Abendbrot. Die Mahlzeiten nimmt das Team in einem von den anderen Hotelgästen abgeschotteten Wintergarten zu sich. Dort werden die Tische zu einer langen Tafel zusammengeschoben. Morgens kümmert sich Frühstückschefin Heidi Maihofer um die Handballer. "Sie weiß, wer Kaffee trinkt und wer lieber Tee möchte", sagt Restaurantleiterin Nicole Söhn, "außerdem hat sie viel Erfahrung. Ein Auszubildender wäre wahrscheinlich zu aufgeregt." Zum Frühstück gibt es für die Nationalspieler Brötchen, Marmelade, Wurst, Käse, Müsli, Joghurt, Obst und vieles mehr.

"Wir achten darauf, dass das Büfett gesund und abwechslungsreich ist", sagt Nicole Söhn. Mittags und abends stehen Fisch, Geflügel, weißes Fleisch, Gemüse und frisches Obst auf dem Speiseplan.

Der stellvertretende Küchenchef Sebastian Mache weiß, worauf es bei der Zubereitung der Speisen für die Profisportler ankommt: "Wichtig ist, wenig mit Sahne zu arbeiten", sagt er. Zu trinken gibt es Säfte und Mineralwasser. Nachmittags stehen Kaffee und Kuchen bereit.

Die Nationalspieler sind im Park Hotel gern gesehene Gäste. "Das sind sehr liebe und zuvorkommende junge Männer", sagt Nicole Söhn. Sebastian Mache ergänzt: "Die Spieler sind ganz normale Leute wie du und ich. Mit denen können wir handballbegeisterten Jungs hier im Hotel auch mal schnacken." Im vergangenen Jahr habe er sich zum Beispiel mit Oliver Roggisch von den Rhein-Neckar Löwen unterhalten können. Sebastian Mache: "Wir wollen hier im Hotel dazu beitragen, dass die WM-Vorbereitung vernünftig läuft und die Jungs mit einem Pokal aus Schweden nach Hause kommen."