Es muss gespart werden. Daran gibt es keinen Zweifel. Ahrensburg hat ein Defizit von 3,35 Millionen Euro.

Mehr als eine Million Euro gehen 2011 allein für Zinsen drauf. So werden sämtliche Haushaltsposten um zehn Prozent gekürzt. Das klingt vernünftig und fair. Aber ist es das wirklich? Daran bestehen Zweifel. Die entscheidende Frage lautet: zehn Prozent wovon? Je kleiner ein Haushaltsposten ist, desto geringer ist die Entlastung für die Stadt, aber desto verheerender ist die Auswirkung für die Betroffenen. Der Zuschuss für die Niederdeutsche Bühne wird um 1000 Euro gekürzt. Das bedeutet keine wesentliche Ersparnis für die Stadt, aber eine harte Probe für die Theaterleute. Der Förderverein Marstall bekommt 9000 Euro weniger. Da spart die Stadt schon mehr. Aber für den Hausmeister fallen 16 500 Euro an, die Reinigung schlägt mit 13 000 Euro zu Buche, Reparaturen mit 5000 Euro, die GEMA und die Künstlersozialkasse wollen 3000 Euro. Das sind 37 500 Euro. Und damit hat der Förderverein noch keinen einzigen Künstler bezahlt. Nur gut, dass die Politiker nicht der Idee gefolgt sind, den Zuschuss von 89 000 Euro auf 50 000 Euro runterzufahren. Eine solche Radikalkur hätte der Marstall nicht überlebt.

Die Politik mahnt an, mehr Publikum anzulocken. Mainstream lautet das Stichwort. Aber wie viel davon verträgt ein Kulturzentrum, ohne sich selbst aufzugeben? Es soll ein Haus für alle Ahrensburger sein. Aber wie oft gehen die Politiker selbst dort hin? Müde Vorschläge braucht der Verein am allerwenigsten. Die Kürzung darf daher nur der Anfang für einen intensiven Austausch zwischen Kulturschaffenden und Politik sein. Nicht der Anfang einer Sparspirale, die der Kulturszene den Garaus macht.