Antrag der Grünen abgelehnt. CDU fordert, Bebauung im Erlenhof zu reduzieren

Ahrensburg. Das Naturschutzgebiet "Ammersbek-Hunnau-Niederung" wird nicht erweitert - wenn die Ahrensburger Stadtverordneten am 13. Dezember dem jüngsten Beschluss des Umwelt- und des Bau- und Planungsausschusses folgen. Es geht um einen etwa 300 Meter breiten Streifen des Auetals zwischen Klärwerk und Schlossteich. Die Grünen-Fraktion hatte beantragt, dieses Stück zum Naturschutzgebiet zu machen. Anlass ist das geplante Baugebiet Erlenhof/Schlossviertel, das im Norden ans Auetal grenzt. Die Grünen befürchten, dass damit verbundene Wege, die durchs Auetal führen würden, das Biotop-Verbundsystem des Tals gefährden.

"Ich sehe keine Gefährdung für dieses Gebiet", sagte Jan Richter, zuständig für Umwelt und Landschaftsplanung bei der Stadt. "Biotop-Verbund heißt nicht, dass alle Elemente als Naturschutzgebiet ausgewiesen sein müssen." Er verwies darauf, dass auch ohne Naturschutz-Status achtsam mit dem Gebiet umgegangen würde. Der Umweltausschuss entschied sich schließlich mit 4:3 Stimmen gegen den Grünen-Antrag, der Bauausschuss stimmte mit deutlicher Mehrheit dagegen.

Rahmenplan fürs neue Wohngebiet fand keine Mehrheit

Sowohl Umwelt- als auch Bauausschuss beschlossen daher auch, die Erweiterung des Naturschutzgebietes "Ammersbek-Hunnau-Niederung" nicht beim Land zu beantragen. Damit sprachen sie sich gegen einen entsprechenden Antrag aus der Einwohnerversammlung Mitte letzten Jahres aus.

Die von Einwohnern vorgeschlagenen Änderungen für das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) sollen hingegen im Juni 2011 bei der Novellierung des ISEK geprüft werden. Sie sehen eine Reduzierung des geplanten Wohnungsbaus vor, ebenso den Verzicht auf Sportplätze im Auetal sowie auf eine Randbebauung der Aue. Was die geplante Erlenhof-Bebauung betrifft, herrscht indes weiter Uneinigkeit in beiden Ausschüssen. Der geänderte Rahmenplanentwurf wurde am Mittwoch nicht beschlossen. Die CDU-Fraktion hatte Anfang November eine Änderung des Rahmenplans gefordert: In jedem der drei Bauabschnitte sollen zu gleichen Teilen Einzelhäuser, Doppel- und Reihenhäuser sowie Mehrfamilienhäuser gebaut werden. Damit will die Union den Anteil der Einfamilienhäuser erhöhen, und die Gesamtzahl von 472 Wohneinheiten reduzieren.

Christdemokraten bestehen auf maximal 400 Wohneinheiten

Die Planer änderten nun den Entwurf, ohne das Konzept zu kippen. Das Quartier soll, ISEK-Zielen entsprechend, bezahlbaren Wohnraum bieten, für Familien, Senioren oder Auszubildende. Dazu zählen Flächen sparendes Bauen und großzügige Grünanlagen zur Naherholung. Der neue Entwurf sieht 447 Wohneinheiten vor. Die Anzahl der Einfamilienhäuser hat sich fast verdoppelt, von 54 auf 106. Dafür sind nur noch halb so viele Doppelhäuser und weniger Reihenhäuser vorgesehen.

Der CDU reicht das noch nicht. "Wir akzeptieren maximal 400 Wohneinheiten", so Carola Behr (CDU), "ansonsten verweigern wir unsere Zustimmung zum Rahmenplan." Verwaltung und Planer hielten der geforderten Drittelung die damit verbundenen höheren Erschließungs- und Infrastrukturkosten entgegen. In einer Sondersitzung am kommenden Mittwoch wollen beide Ausschüsse zu einer Entscheidung kommen. Bis dahin sollen die Planer versuchen, die Wohneinheiten auf 400 zu reduzieren.