Ermittlungen zum Kahlschlag an Timmerhorner Teichen dauern voraussichtlich vier Wochen. Gemeindevertreter fühlen sich vom Besitzer übergangen

Ammersbek. Für den Vorsitzenden des Ammersbeker Umweltausschusses, Dinant Steenhagen (CDU), steht fest, dass die Fällaktion an den Timmerhorner Teichen gegen die Baumschutzsatzung der Gemeinde verstoßen hat. "Es sind auch Eschen und Eichen gefällt worden. Diese Bäume unterliegen der Satzung und dürfen daher nicht so ohne weiteres abgesägt werden", sagt Steenhagen.

"Das sieht ganz gewaltig danach aus, dass Fakten geschaffen werden sollten"

Der Eigentümer - die Auto-Service-Park-Gesellschaft (ASP) der Ahrensburger Kroschke-Gruppe - habe sich "mit diesem Aktionismus" keinen Gefallen getan. "Bei uns beißt er mit seinen Bebauungsplänen nun erst recht auf Granit", sagt Steenhagen.

Wie berichtet, hatten Arbeiter auf dem Areal an der Alten Landstraße zwischen Bramkamp, Rehhagen und Schäferdresch Bäume und Sträucher gefällt. Verwaltung und Politiker kritisieren, dass sie von der Aktion nichts wussten. Die Arbeiten waren bereits vier Tage im Gange, als Bürger sich im Rathaus meldeten. "Mit mir hat von der Eigentümergesellschaft niemand darüber gesprochen", sagt Bürgermeister Horst Ansén. Er ließ die Arbeiten sofort stoppen und informierte die Untere Naturschutzbehörde und den Forstbetrieb Süd. Nun wird ermittelt, ob möglicherweise gegen weitere Auflagen wie den Biotopschutz oder das Landeswaldschutzgesetz verstoßen wurde.

Den aktuellen Sachstand hat der Verwaltungschef den Mitgliedern des Umweltausschusses jetzt geschildert. Wegen der Brisanz war das Thema kurzfristig aufgenommen worden. Auch ein Dutzend Bürger war erschienen.

Dinant Steenhagen hält es für gut, dass der Vorgang jetzt differenziert aufgearbeitet werde, auch wenn das den massiven Kahlschlag nicht rückgängig mache. "Da ist alles platt gemacht worden. Da steht kaum noch ein Baum", sagt Steenhagen. "Das sieht ganz gewaltig danach aus, dass hier Fakten geschaffen werden sollten."

Das will auch Grünen-Fraktionschef Peter Jensen nicht ausschließen. Allerdings werde das der Auto-Service-Park Gesellschaft auf keinen Fall etwas nutzen. "Mit dem Dorf hat es sich der Eigentümer jetzt gründlich verdorben", sagt Jensen. Die Stimmung sei schon vorher nicht gut gewesen. Widerstand regte sich von Anfang an gegen die Pläne von ASP. Das Unternehmen der Kroschke-Gruppe möchte auf dem von ihr im vorigen Jahr erworbenen Gelände Häuser bauen und einen Teil der Timmerhorner Teiche als Freizeitgebiet nutzen. Das Konzept hat ASP dem Bauausschuss Mitte des Jahres vorgestellt. Die Pläne lösten bei den Kommunalpolitikern keine Begeisterung aus. Im Gegenteil: Die Mehrheit lehnt eine Bebauung des Geländes ab. "Das ist ein Naherholungsgebiet und sollte als solches auch genutzt werden", sagt Peter Jensen. Er hält allenfalls einen Rundweg um den Teich für denkbar. Auch mit eine kleinen Restaurant mit Blick auf den See könnte er sich anfreunden. Das könnte dort entstehen, wo jetzt die Wirtschaftsgebäude des ehemaligen Fischereibetriebs stehen.

Eigentümer begründet Einsatz mit Wiederaufnahme der Fischzucht

"Auf keinen Fall wollen wir neue große Wohngebiete, sondern Neubauten nur in bestehenden Lücken erlauben", sagt Jensen. Seine Partei sei bei der Kommunalwahl mit dieser klaren Aussage angetreten und halte sich auch weiterhin daran.

Mit dem Kahlschlag auf dem Gelände dürfte ASP sich zusätzlich Steine in den Weg gelegt haben. Die Baupläne für das Gelände dürften noch weiter in die Ferne gerückt sein. "Der Besitzer will viel mehr errichten, als der Bebauungsplan zurzeit zulässt", sagt Dinant Steenhagen. Die Rede ist von 40 Wohneinheiten. "Bislang sind das ja alles nur Visionen. Anträge sind noch nicht gestellt worden", sagt er. Es dürfte für den Eigentümer jetzt schwer werden, die Zustimmung der Kommunalpolitiker zu bekommen. Steenhagen prophezeit: "Die Mehrheit der Gemeindevertreter hat er so verprellt, dass er eine Änderung der Pläne nicht hinkriegen wird."

Die Ermittlungen gegen das Ahrensburger Unternehmen wegen eines möglichen Verstoßes gegen rechtliche Auflagen können sich nach Aussage der Fachleute bis zu vier Wochen hinziehen. ASP wird in diesem Verfahren angehört werden. Geschäftsführer Friedrich-Karl Winter hatte gegenüber dieser Zeitung auf Nachfrage gesagt, man sei sich keines Unrechts bewusst. Die Bäume mussten gefällt werden, da der Fischereibetrieb wieder aufgenommen werden soll.