"Als ich 1977 nach Glinde kam, konnte ich kein einziges Wort Deutsch. Ich habe dann mithilfe eines Wörterbuchs englische Sätze Wort für Wort ins Deutsche übersetzt. Nach drei Monaten konnte ich die Sprache so gut, dass es halbwegs zum Arbeiten reichte. Inzwischen bin ich Stationsleiterin im St. Adolf-Stift in Reinbek.

Freunde zu finden, das hat ein bisschen länger gedauert. Die Deutschen halten erst mal Abstand, aber auf echte Freunde kann ich mich hundertprozentig verlassen. Überrascht war ich von dem Mitgefühl nach dem Tsunami, der Sri Lanka schwer getroffen hat. Wildfremde Leute haben mir damals so viel Geld gegeben. Das habe ich in Schulen, Häuser und Fischerboote gesteckt. Seitdem fliege ich einmal im Jahr nach Sri Lanka und schaue nach den Projekten. Die Bewohner schlafen auf dem Boden, es gibt nur ein Strohdach.

Mein Herz ist verpflichtet. Es geht uns so gut in Deutschland. Ich habe viele Länder bereist, dort können sich oft nur reiche Menschen eine gute Behandlung im Krankenhaus leisten. Deshalb verteidige ich Deutschland, wenn jemand auf das Land schimpft. Ich habe den Eindruck, dass viele Einwanderer kein Benehmen haben. Sie tun nichts für ihre Integration. Ich musste alles aus eigener Kraft schaffen. Sprachkurse für Ausländer gab es damals nicht. Ich finde, wer in einem anderen Land lebt, muss die Sprache lernen."

Dona Scheck, 60, aus Sri Lanka ist Buddhistin. Ihr Mann ist Katholik. Ihr Sohn ist evangelisch getauft.