20 Jahre nach der Einheit ist die A 20, das größte Verkehrsprojekt der Nachwendezeit, immer noch ein Torso. Gewiss, die Ostseeautobahn wird in Mecklenburg-Vorpommern schon fleißig befahren.

Aber der "volle verkehrliche Nutzen" ist erst dann erreicht, wenn die Elbe bei Glückstadt unterquert, wenn in Niedersachsen die Lücke zwischen der Elbe und Bremerhaven geschlossen ist. Bis zum Jahr 2022 wird das noch dauern, vermuten Fachleute. Ein langer Zeitraum. Aber in einem Punkt sind die Niedersachsen deutlich weiter als wir. Sie planen schon, obwohl ihr A-20-Abschnitt genauso wie der Ausbau der B 404 zur Autobahn 21 längst nicht in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen ist. Die Finanzierung ist also unklar. In Niedersachsen hält das niemand davon ab, aktiv zu werden. In sinnvoller Kooperation geht man in Vorlage: Das Land, die Kommunen am Rand der Autobahn und die regionale Wirtschaft bezahlen je ein Drittel der Planungskosen für die A 20.

Was in Niedersachsen funktioniert, müsste auch in Schleswig-Holstein möglich sein. Wer die Fördertöpfe des Bundes anzapfen will, hat nun mal bessere Karten, wenn er fertige Pläne auf den Tisch legen kann. Der verkehrliche Nutzen einer östlichen Umfahrung Hamburgs ist ja unbestritten. Insofern geht die Resolution in die richtige Richtung. Aber sie wäre noch ein wenig wirkungsvoller gewesen, wenn die Unternehmer ihre Bereitschaft erklärt hätten, sich an den Planungskosten zu beteiligen.