Das 85 000-Euro-Instrument kann dank eines Spendenmarathons noch vor Weihnachten nach Ahrensburg geliefert werden.

Ahrensburg. Die Stormarnschule hat ihre Wette gewonnen - wenn auch später als erhofft und mit mehr Nervenkitzel als gewünscht. Nach einer beispiellosen Spendenaktion konnte im Hamburger Steinway-Haus der Kaufvertrag unterschrieben werden. Noch vor Weihnachten wird das Schmuckstück ausgeliefert: ein Flügel des Typs C-227. Kosten: 85 000 Euro.

"Ich habe schon einige Projekte dieser Art begleitet. Aber dieses war besonders spannend", sagte die Leiterin des Steinway-Hauses, Birgit Gremmelspacher. Sie hatte zum Gelingen der Aktion wesentlich beigetragen. "Wir haben ein attraktives Gesamtpaket geschnürt", sagte sie zurückhaltend und setzte ihre Unterschrift neben die von Jens Voß, dem Vorsitzenden des Vereins Jugendorchester Ahrensburg.

Musiklehrer Michael Klaue: "Wir sind dem Steinway-Haus für das Entgegenkommen sehr dankbar und auch der Haspa. Ohne deren Hilfe wäre die ganze Sache geplatzt." Für ihn und für die Direktorin des Gymnasiums, Dr. Michaela Witte, war es ein besonders glücklicher Moment. Sie hatten die Flügel-Aktion angeschoben und gegen Skeptiker durchgezogen. Auf der Rückfahrt nach Ahrensburg war die Freude entsprechend groß. Musiklehrer Klaue: "Wir haben es ganz ohne staatliche Hilfe geschafft. Das ist eine wirkliche Bürgerinitiative gewesen."

25 Bürger spendeten mehr als den rechnerisch ermittelten Preis einer Taste. "Es gab auch drei Spenden von mehr als 4000 Euro und eine Spende von einer Firma", sagt Jens Voß, dessen Verein Jugendorchester Ahrensburg ebenfalls eine stattliche Summe beisteuerte. Auch viele Eltern beteiligten sich, um in eine hochqualifizierte Ausbildung ihrer Kinder zu investieren. Und Haspa-Vorstand Andreas Meyer löste sein Wettversprechen ein und legte 20 000 Euro drauf.

Stolz sind die Initiatoren jedoch vor allem auf die vielen Schülerbeiträge. "Einige haben gebacken, andere habe eine Unterstufen-Disco organisiert", sagt die Schulleiterin. Alica Gebhard zog 202 Bahnen im Badlantic und erschwamm 1115,20 Euro. Dass der Flügel 88 Tasten hat und sie nach 88 Minuten aus dem Wasser kam, war Zufall.

Vom Flügel-Kauf profitiert die Schule, aber auch der Verein Theater und Musik und damit letztlich auch die Stadt Ahrensburg. Vorsitzender Karl-Heinz Färber kann nun Spitzenmusikern ein angemessenes Instrument im Eduard-Söring-Saal anbieten. Der zunächst vorgesehene D-Flügel für 120 000 Euro wäre zu mächtig gewesen. Färber: "Der C-Flügel ist wunderbar für den Raum." Beim nächsten Besuch im Steinway-Haus wird unter drei Instrumenten das richtige für Ahrensburg ausgewählt.