Gegen den Vorschlag der Stormarner FDP ist nichts zu sagen. Es kann nicht sein, dass niemand weiß, wie viele Straftaten an Stormarns Schulen verübt werden. Die fehlende Offenheit hat dazu beigetragen, dass das Problem viel zu lange verschwiegen worden ist.

Wenn Jugendliche auf der Straße andere bedrohen, steht es morgen in der Zeitung. Passiert es an der Schule, bekommt fast niemand etwas davon mit.

Es müssen Zahlen auf den Tisch, um endlich Klarheit zu haben: Was passiert? Wie viel passiert? Wo ist die Situation alarmierend?

Die Schulleiter befürchten offenbar, dass Problemschulen stigmatisiert werden könnten. Doch wie oft Schüler stehlen, zuschlagen und randalieren, liegt nicht daran, ob die Schule in einer Nobelstraße liegt oder in einem Viertel mit sozialen Problemen. Es hängt auch stark davon ab, wie aktiv die Schule gegen Straftaten vorgeht. Sprich: wie viel Wert sie auf Prävention legt und wie konsequent sie schulinterne Sanktionen verhängt.

Die Statistik der FDP wäre nicht auf Jahre in Stein gemeißelt. Es wäre an den Schulen, tätig zu werden, um ihre Zahl der Straftaten zu reduzieren. Gegen Gewalt zum Beispiel kann schulintern einiges geschehen. Es gibt gute Modelle für Präventionsprogramme - auch in Stormarn.

Die Politik muss die Schulen dabei unterstützen. Zum Beispiel, indem die Städte Stellen für Sozialarbeiter schaffen. Die sind das Geld wert, das sie kosten.