Am 18. März 2010, einem Donnerstag, um 8.30 Uhr, brechen Polizisten im Großhansdorfer Haus Rümeland die Tür zum Schwesternzimmer auf. Sie ist abgeschlossen, was in der Wohneinrichtung für Menschen mit psychischen Erkrankungen vollkommen unüblich ist. Hinter der Tür entdecken die Beamten die Heilerziehungspflegerin Vasthi Gerlach, 23. Sie ist tot. Der Leichnam weist Stichverletzungen auf.

Der Verdacht fällt sofort auf den Bewohner Martin H., 27. Von ihm fehlt jede Spur. Auch der Dienstwagen der Einrichtung, ein Fiat-Kastenwagen, ist verschwunden. Die Polizei fahndet europaweit nach H. der 100-Kilo-Mann gilt als gefährlich und unberechenbar. "Treten Sie auf keinen Fall selbst an die Person heran", warnt die Polizei.

Am folgenden Tag um 11 Uhr betritt Martin H. das 1. Polizeirevier in Flensburg, legt ein Messer auf den Tresen, hebt die Hände und sagt: "Ich bin's." Die Staatsanwaltschaft Lübeck beantragt Haftbefehl gegen den mehrfach vorbestraften Mann.