Gestern rollte der erste Bagger an. Mit seiner Hilfe soll auf einer neun Hektar großen Fläche südlich von Nütschau ein neuer Lebensraum für Fischotter mit drei Teichen entstehen.

Baggerfahrer Erhard Litzendorf nimmt die Ausgrabungen dafür vor. Zunächst muss er geeignete Stellen finden, an denen es feucht genug ist, um Teiche zu bauen. Außerdem müssen alte Dränagerohre entfernt werden, die das Wasser aus dem Boden gezogen haben, als dieser noch landwirtschaftlich genutzt wurde.

Bald soll die Fläche hauptsächlich Fischottern vorbehalten sein. Sie zählen zu den besten Schwimmern unter den Landraubtieren, da sie bis zu acht Minuten unter Wasser bleiben können. Der Lutra lutra, so sein lateinischer Name, lebt am liebsten an flachen Flüssen mit zugewachsenen Ufern, wo es ausreichend Versteckmöglichkeiten gibt.

Fischotter ernähren sich hauptsächlich von kleineren Fischarten. Meistens fressen sie langsame und geschwächte Tiere, die sich leichter fangen lassen. Dadurch tragen sie zur Gesunderhaltung der Fischbestände bei. Während gefangen gehaltene Fischotter ein Alter von 22 Jahren erreichen können, werden in der freien Natur nur 15 Prozent der Tiere älter als drei Jahre. Die Hauptursache für das frühe Sterben sind die Lebensraumzerstörung und die Verschmutzung der Gewässer durch den Menschen. In vielen Regionen gibt es nur noch wenige Fischotter, in anderen, wie zum Beispiel der Schweiz, sind sie ganz ausgestorben.