Sie holen die Jugendlichen von der Straße und bieten ihnen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung. Das ist das Lieblingsargument der Sportvereine beim Ringen um öffentliche Gelder.

Dass jetzt in Barsbüttel Jugendliche auf die Straße gehen und dafür demonstrieren, in einem Sportverein Fußball spielen zu dürfen, klingt nach verkehrter Welt. Ein paar Funktionäre verbieten zwei Dutzend Freunden, ihrem Hobby nachzugehen.

Eine Ungerechtigkeit, Machtmissbrauch, ein Skandal? Auf den ersten Blick wohl schon, aber so einfach liegen die Dinge nicht. Sicher, man hätte den Verantwortlichen des Barsbütteler SV ein wenig mehr Fingerspitzengefühl gewünscht. Die Abteilungsleitung pochte auf ihr Konzept und ordnete an, die Spieler eines funktionierenden Teams nach dem Geburtsjahrgang auf verschiedene Mannschaften zu verteilen. Andererseits funktioniert ein Sportverein nach den Regeln, die sich die Gemeinschaft der Mitglieder selbst gibt. Wer möchte, kann mitgestalten.

Dieser Weg hätte auch den Eltern und Trainern der jungen Fußballspieler offengestanden. So die gegen einzelne Vorstandsmitglieder erhobenen Vorwürfe der Wahrheit entsprechen, wären die in der Vereinssatzung vorgesehenen demokratischen Mittel zur Abwahl der betreffenden Personen die geeigneten gewesen. Eine Demonstration ist es nicht. Den Verein offenbar in Unkenntnis der drohenden Konsequenzen kurzerhand zu verlassen, hat in eine Sackgasse geführt.