In den Stormarner Tierheimen ist es so eng wie lange nicht mehr.

Vor allem für Katzen gibt es so gut wie keine freien Plätze mehr. Dabei sind es nicht verantwortungslose Urlauber, die die Einrichtungen in Nöte bringen, indem sie ihre Vierbeiner vor der Ferienreise einfach aussetzen. Die Tierschützer beklagen vielmehr, dass ihre Appelle ungehört verhallen. Denn seit Jahren weisen sie darauf hin, wie wichtig es ist, gerade Katzen rechtzeitig kastrieren zu lassen. Die Tiere können schon mit vier Monaten geschlechtsreif werden. In unserem Nachbarland Österreich gibt es sogar eine gesetzliche Verpflichtung zur Sterilisation. Bei Nichteinhaltung drohen den Katzenbesitzern dort Strafen von mehreren Tausend Euro.

So weit muss es hier sicherlich nicht kommen. Aber jeder Tierfreund sollte sich im Klaren darüber sein, dass es auch verantwortungslos ist, umherstreunende Kätzchen sich selbst zu überlassen. Unter dem Strich sind die Ausgaben für eine Kastration beim Tierarzt sicher niedriger als die Kosten, die für die Untersuchungen und Pflege von Fundtieren zusammenkommen. Wäre es deshalb nicht angebracht, über ein Kooperation nachzudenken? Der alten Dame, für die das kleine Kätzchen aus dem Garten ein liebevoller Wegbegleiter geworden ist, die sich die Kastration des Tieres aber nicht ohne weiteres leisten kann, wäre schon geholfen, wenn das Tierheim diese Kosten übernehmen würde. Und das Tierheim wüsste, dass es keinen Nachwuchs gibt, für den es sonst vielleicht bald sorgen müsste.