Kaum dass sich ein Gespräch um Stormarns ganz besondere Reize zu drehen beginnt, werden sie in einem Atemzug mit Wäldern, Radwegen und Seen genannt: die Schlösser und Herrenhäuser. Ein Stormarner Pfund, mit dem sich wuchern ließe.

Davon ist mit IHK-Präses Christoph Andreas Leicht einer der Tourismusexperten im Land überzeugt. Er spricht offen über Hotelbetten für Geschäftsreisende erster Klasse und über Events vor und in perfekter Stormarner Schlosskulisse.

Auch Kulturschaffende aus Stormarn haben unlängst gefordert, Schlösser und Herrenhäuser in den Mittelpunkt einer Tourismusoffensive zu stellen - einer durch und durch kulturell ausgerichteten allerdings. Dabei sind Ausstellungen, Konzerte, Lesungen, Festivals und vieles mehr vor historischer Kulisse schon lange an der Tagesordnung. Nur finden sie offenbar selbst nach Meinung derer, die dafür verantwortlich sind, nicht genug Beachtung.

Es mag also sinnvoll sein, neue Zielgruppen nach Stormarn zu holen wie zum Beispiel anspruchsvolle und erlebnishungrige Geschäftsleute. Davon würde Stormarns Kulturszene womöglich auch profitieren. Es gibt aber auch eine Gefahr - wenn nämlich das Verlangen nach Rendite Überhand gewönne. Man stelle sich nur vor, dass das Ahrensburger Schlossmuseum ein ums andere Mal wegen einer Firmenveranstaltung für die Öffentlichkeit geschlossen bliebe. Dann wiche der historische Gartensaal schlimmstenfalls drei luxuriösen Doppelzimmern. Nein, das möchte sich niemand vorstellen.