Der Name Utspann ist plattdeutsch und bedeutet Ausspannen. Damit waren früher Mensch und Tier gemeint, denn das Fachwerkhaus an der Strecke zwischen Hamburg und Lübeck diente als Raststätte.

Die Geschichte reicht bis 1571 zurück. Damals schenkte ein lauenburgisch-sächsischer Herzog seinem Diener Lucas Grell ein Haus neben der Kirche - mitsamt Schanklizenz für das "Hamburger Bier". 1820 brannte das Gebäude nieder. Bereits um 1785 hatte Bauernvogt Steinmatz ein Haus an der Hamburger Straße gebaut: das heutige Utspann. Seine Familie erwarb 1863 die Schanklizenz von den Grell-Nachkommen.

Die Familie Wuth , in deren Besitz das Haus übergegangen war, lebte und wirkte in dem Gebäude von 1871 bis 1929. Es wurde 1889 das Büro des ersten Amtsvorstehers Ernst Wuth. Von 1934 bis 1957 war es Sitz der Gemeindeverwaltung. Danach zogen Bücherei und das DRK ein. Später wurde im Utspann die Orts- und Volkskundliche Sammlung des Verschönerungsvereins gezeigt, bis das Gebäude 1974 renoviert und unter Denkmalschutz gestellt wurde.

Heute beherbergt das historische Kleinod ein Restaurant. Pächter ist Matthias Wullbrand. Der Stadt gehört das Fachwerkhaus, das auf Granitblöcken ruht.