Die Brücke über den Fehmarnbelt, die vielleicht auch ein Tunnel wird, erregt jetzt schon die Gemüter zwischen Puttgarden und Hamburg.

Dabei soll sie erst in acht Jahren fertig sein, und niemand, der sich mit derartigen Großprojekten auskennt, wäre verwundert, wenn aus den acht Jahren zehn oder zwölf werden. Dennoch ist es richtig, dass sich die Kreise, die die Verkehrsader durchschneidet, schon jetzt Gedanken darüber machen, wie sie mit den Folgen der neuen Verkehrsverbindung leben wollen. Dabei sind allerdings die Interessen höchst unterschiedlich. Ostholstein kann auf Tagestouristen aus Dänemark hoffen, Stormarn auf Firmenansiedlungen, Segeberg wird von dem Thema nur am Rande berührt, Lauenburg ebenso. Stormarn ist in der günstigen Lage, mit der Brücke seine Lage zu verbessern - der Kreis liegt dann im Zentrum eines noch einmal verbesserten und weit reichenden Autobahn- und Schienennetzes. Dessen Funktionstüchtigkeit ist unmittelbar wichtig für die Wirtschaft. Deshalb muss der Kreis jetzt dafür sorgen, dass der Nahverkehr, dass die S 4 ein eigenes Gleis bekommt und damit dem Fernverkehr auf der Schiene nicht mehr im Wege steht. Denn zwei Tendenzen sind trotz aller Unwägbarkeiten klar: Der Verkehr wird mit Fertigstellung der Brücke zunehmen. Und Stormarn sollte als unmittelbarer Autobahn-Anlieger daran interessiert sein, so viele Güter wie möglich auf der Schiene zu transportieren. Wer dabei mitwirken will, ist herzlich willkommen.