Entsetzen? Fassungslosigkeit? Oder Wut? Auf der Suche nach einem Wort, das die Gefühle nach dem Verbrechen an Anne H. beschreibt, bleiben wir sprachlos zurück.

Denn dieser Fall ist so unfassbar, dass Worte das Martyrium, das die 25-Jährige aus Bargteheide durchlebt haben muss, nicht wirklich beschreiben können. Was muss das für ein Mensch gewesen sein, der einer jungen Frau so etwas antun kann?

Es ist auch ein Fall, der Fragen aufwirft, die möglicherweise nie beantwortet werden. Denn der Mann, der Anne H. in seinen Transporter zerrte, sie verschleppte und missbrauchte, sein Opfer wieder gehen ließ, hat nach der abscheulichen Tat den Freitod gewählt. Für die Familie von Anne H. ist die Tatsache, dass sich der Täter selbst richtete, zwar eine Erleichterung. Denn das Opfer wird seinem Peiniger nie wieder begegnen müssen. Doch Frauen wie Männern läuft es bei dem Gedanken an dieses Verbrechen eiskalt den Rücken runter.

Denn es hätte jede Frau treffen können an jenem Sonntag vor fast zwei Wochen nahe dem Bahnhof Bargteheide. Auch in Zukunft wird es einen hundertprozentigen Schutz vor solchen Verbrechern nicht geben können. Weder durch Überängstlichkeit noch durch die Polizei. Es wird immer wieder Situationen geben, in denen Menschen zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort sind. Verbrechen wie das an Anne H. lassen uns zurück mit Entsetzen, Wut und Fassungslosigkeit.