Jörg Rehders und Oke Käselau eröffnen am Freitag die Bowlerei am Sandkamp in Bad Oldesloe. Ees gibt regionales Essen und Bier.

Bad Oldesloe. Mit einem neuen Konzept wollen der Oldesloer Jörg Rehders und der Travenbrücker Oke Käselau das Freizeitcenter Sandkamp 7 in Bad Oldesloe wieder zum Leben erwecken. Ihre Idee ist, Bowling mit regionaler Küche zu verbinden. "Oft gehen die Menschen nur zum Bowling und verschwinden danach sofort wieder", sagt Rehders. "Wir wollen, dass die Menschen bei uns verweilen."

Mehr als ein Jahr lang war das Freizeitcenter im Gewerbegebiet West geschlossen gewesen. Die ehemalige Geschäftsführerin Christina Simmersbach wollte das marode Gebäude im Mai 2011 sanieren lassen. Bei den Arbeiten stellte sie jedoch fest, dass die Kosten für sie zu hoch werden würden und meldete Insolvenz an. Anfang des Jahres kauften dann die Unternehmer Maike und Dieter Harms die Anlage, um den Sitz ihrer Firma Lucky-Pet dorthin zu verlegen. Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten nutzen sie einen Großteil der Anlage seit Mai für die Lagerung ihrer Produkte und als Büroräume. Den Bowling- und Gastronomiebereich haben sie an Jörg Rehders und Oke Käselau vermietet. Nach vier Monaten Umbauzeit soll der Freizeittreff Bowlerei an diesem Freitag eingeweiht werden. Die Eröffnungsparty beginnt um 15 Uhr.

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Auf sieben Bowlingbahnen können sich die Gäste in Zukunft sportlich betätigen. Zudem gibt es Billard- und Kickertische. Damit die Restaurantgäste nicht vom Lärm der spielenden Besucher gestört werden, wurden der Bowling- und der Restaurantbereich durch eine Wand voneinander getrennt. Die Bar ist mit rustikalem Holz verkleidet, die Wände in hellen Beige- und Grüntönen gestrichen. Bei schönem Wetter lockt zudem eine Terrasse. Selbstgebaute Holzbänke sollen Platz für rund 50 Personen bieten.

Auf der Speisekarte des Restaurants stehen Gerichte wie Steak mit Bratkartoffeln genauso wie Pommes mit Currywurst und Burger. "Das Besondere ist, dass unsere Würste und Frikadellen hausgemacht sind. Das Fleisch stammt zu 100 Prozent aus Schleswig-Holstein", sagt Rehders. "Wir möchten unseren Gästen ein gutes Essen bieten. Auch wenn es eine Bowlingbahn ist, kann es doch nicht sein, dass das Essen nur aus der Tiefkühltruhe kommt." Der gelernte Koch betreibt bereits einen Cateringservice und ein Restaurant in Lübeck mit regionalen Produkten. Auch bei den Getränken konzentrieren sich Jörg Rehders und sein Geschäftspartner Oke Käselau auf regionale Anbieter. Das Bier kommt aus der Grönwohlder Brauerei, Hochprozentiges liefert die Oldesloer Kornbrennerei August Ernst. Rehders: "Wir wollen den Oldesloern etwas Heimisches anbieten."

Im vorderen Bereich der Anlage erwartet die Gäste eine Raucher-Lounge. An den Wänden können sie die Chronik der Oldesloer Kornbrennerei nachlesen. In Vitrinen stehen zudem alte Aschenbecher aus der 50er-Jahren und Flaschen aus den 40er-Jahren. Für Kinder gibt es neben den Bowlingbahnen vier iPad-Stationen, an denen sie, auf Sitzsäcken sitzend, kostenlos Computerspiele wie Tennis, Autorennen und Golf spielen können. Rehders: "Während die Eltern etwas trinken, können sich die Kinder dort beschäftigen."

Der 500 Quadratmeter große Bereich im Keller, in dem früher die Kegelbahnen standen, wird zurzeit noch zu einem Partyraum umgebaut. Ab Mitte Juli sollen dort einmal im Monat Motto- oder Ü 30-Partys gefeiert werden. 500 Menschen haben in den Raum Platz. Er soll auch für private Feiern vermietet werden. "Normalerweise hat man bei so vielen Leuten immer Stress mit den Anwohnern", sagt Rehders. "Aber das fällt hier weg, weil es keine Anwohner gibt. Die Menschen können so laut sein, wie sie wollen."

Oke Käselau und Jörg Rehders spielen schon seit Längerem mit dem Gedanken, in Bad Oldesloe ein Restaurant zu eröffnen. "Wir fanden es immer schade, dass die Stadt so verkümmert", sagt Rehders. "Denn Bad Oldesloe hat Potenzial." Mehrmals galten sie auch als Interessenten für das seit mehr als zwei Jahren leer stehende Café am Markt in der Innenstadt. "Wir sind dort aber nicht mit der Stadt zu einer Übereinkunft gekommen", sagt der 39-Jährige. "Am Ende war uns das zu heikel."

Das neue Freizeitcenter soll unter der Woche ab 15 Uhr und am Wochenende ab 10 Uhr geöffnet haben. "Nach hinten haben wir Open End, und es wird auch erst mal keinen Ruhetag geben", sagt Rehders. "Wir müssen zunächst schauen, wie sich die Besucher verteilen, an welchen Tagen Kindergeburtstage gefeiert werden und wann die Profi-Bowler kommen." Der 39-Jährige wird selbst in der Küche hinter dem Herd stehen. Unterstützung bekommt er von drei Köchen. Insgesamt sollen in dem Freizeitcenter 30 bis 35 Menschen arbeiten, eine Mischung aus Festangestellten und 400-Euro-Kräften.

Auf die Immobilie am Sandkamp seien sein Geschäftspartner und er zufällig gestoßen. Die neuen Inhaber Maike und Dieter Harms hätten sie direkt angesprochen. "Erst habe ich gedacht: Bowlingbahn? Ich will doch ein Restaurant eröffnen", erinnert sich Rehders. Aber dann sei die Idee entstanden, beides zu verbinden. "In den vergangenen Monaten haben wir uns viele Bowlingbahnen in Schleswig-Holstein und Umgebung angeschaut", sagt der Oldesloer. "Die meisten hatten keinen Charme. Das soll bei uns anders sein."

Wie viel sie in das Gebäude investiert haben, will Jörg Rehders nicht verraten. Angst, wie seine Vorgängerin mit dem Projekt zu scheitern, habe er jedoch nicht. Er sagt: "Ich bin davon überzeugt, dass der Erfolg von ganz allein kommt, wenn man wie ich mit Lebensfreude seinen Job macht."