"'Gut' ist der Feind von 'Sehr gut'. Dieser Erkenntnis fühlen wir uns seit Jahrzehnten verpflichtet. Und nur mit diesem Anspruch können wir in einem innovativen Markt echte Meilensteine setzen." Für die Jahnke-Beschäftigten müssen diese Sätze, die gestern noch auf der Internetseite ihrer Firma zu lesen waren, wie Hohn klingen. Sie haben in Trittau Möbel entworfen und gebaut, die durchaus gefragt waren. Nur warfen sie offenbar keinen Gewinn ab. Dafür sind nun aber wirklich nicht die Mitarbeiter verantwortlich, sondern die Firmenchefs. Sie hätten sich rechtzeitig um kostengünstige Produktionsweisen und um eine Großserienfertigung kümmern müssen.

Aber "echte Meilensteine" hat bei Jahnke schon lange niemand mehr gesetzt. Nun muss der Insolvenzverwalter Gideon Böhm die Reste zusammenkehren. Er versucht, die schlimmen Folgen der unternehmerischen Fehler in Grenzen zu halten. Eines ist dennoch klar: Die Zeche zahlen die Beschäftigten, denen zu wünschen ist, dass sie schnell wieder Arbeit finden. Die Zeche zahlen aber auch diejenigen, die Jahnke vertraut und der Firma Geld gestundet haben. Die Gläubiger werden nur einen Teil davon wiedersehen.

Und die Familie Jahnke? Sie hat zwar eine Pleite hingelegt, aber mittellos ist sie nicht. Einem anderen Jahnke-Unternehmen, das von der Insolvenz nicht betroffen ist, gehört das Trittauer Gewerbegrundstück. Und damit lässt sich noch etwas anfangen. Vielleicht gelingt es der Familie ja hier, einen "Meilenstein" zu setzen.