Reinbek ist ein attraktiver Wohnort, verkehrstechnisch gut gelegen, im Osten Hamburgs, wo große Wohnungsnot herrscht. Kein Wunder, dass sich auch dort Immobilienfirmen um attraktive Wohngebiete reißen und neue Bauprojekte planen, alte Mietshäuser sanieren und aufwerten wollen. Gut und schön, wenn auch die Mieter etwas davon haben und sich über Aufwertungen ihrer Wohnungen freuen dürfen.

Doch in den Mietshäusern aus den 60er-Jahren im Berliner Viertel ist seit Jahren nur selten Altes erneuert wurden. Neu waren immer nur die Vermieter. Die rund 170 Wohnungen wurden in den vergangenen Jahren mehrmals verkauft, doch saniert wurde nichts. Mehrere Wohnungen stehen seit Jahren leer. Und die Mieter klagen über alte Stromleitungen, bröckelnde Hausfassaden, undichte Fenster und Dächer sowie schimmelnde Wände. Und nicht nur das, auch flattern ihnen immer wieder falsche Abrechnungen ins Haus und Mieten werden doppelt abgebucht. Ansprechpartner sind kaum erreichbar.

Die Sorge der Mieter, dass die Deutsche Invest Immobilien lediglich Profit machen möchte und nach einem Aufstocken der Mietshäuser und dem Anlegen von teuren Etagen-Garagen, die derzeit günstige Stellplätze ersetzen sollen, die Mieten erhöht, ist sicherlich nicht unberechtigt. Die Absage an das Wohnprojekt der DII durch die Reinbeker Politik ist deswegen ein Beispiel, dem weitere folgen sollten. Auch damit Wohnungen bezahlbar bleiben.