Das Interesse der Schüler an Politik muss nicht erst geweckt werden. Bei einer Podiumsdiskussion mit den Stormarner Direktkandidaten für die Landtagswahl wurde klar, dass die Jugendlichen sich durchaus interessieren. Sie wollten mitreden, nachfragen, mehr erfahren über Themen, die sie in ihrem täglichen Umfeld beschäftigen. Und sie wollten nicht enttäuscht werden. Das jedoch gelang nicht allen Kandidaten.

Mit ihrem Besuch in den Ahrensburger Schulen haben die Stormarner Politiker den Jugendlichen die Möglichkeit zur Diskussion gegeben. Ein guter Ansatz. Aber das allein reicht nicht, um für Politik zu begeistern. Die Schüler wollen ernst genommen werden. Denn in der Schulpolitik etwa kennen sie sich aus, durch den täglichen Umgang damit wahrscheinlich besser als mancher Politiker - mit Sprüchen und Ausflüchten lassen sie sich nicht abspeisen.

Bei einer Podiumsdiskussion darf es deshalb nicht nur darum gehen, Neuwähler zu werben. Vielmehr sollten sich die Politiker auch Zeit für Gespräche mit Jugendlichen nehmen, wenn keine Wahl ansteht. Ziel muss es sein, Vertrauen zu schaffen, sodass die Schüler an die politische Arbeit glauben, und vor allem: an deren Akteure. Denn nur so werden junge Menschen sich langfristig für Politik begeistern können, wählen gehen, und ihr Recht auf Mitbestimmung einfordern. Um dieses Ziel zu erreichen, hilft nur ein Mittel: Ehrlichkeit.