Als Aprilscherz war es sicher nicht gedacht, dass die Gemeinde Oststeinbek den seit knapp drei Jahren schwelenden Nachbarschaftsstreit zwischen dem Oststeinbeker SV und den Anwohnern der Sportanlagen mit einer neuen Benutzungsordnung beenden wollte - auch wenn diese ab 1. April gelten sollte. Die Verwaltung mag an eine Lösung für die zerstrittenen Parteien gedacht haben. Die wäre aber für keine der beiden Seiten erreicht worden.

Für den OSV nicht, weil er die Vorgaben gar nicht einhalten kann. Und auch nicht für die Anwohner, weil 200 Zuschauer ebenfalls Lärm machen. Dass die umstrittene Benutzungsordnung jetzt wohl nicht in Kraft treten wird, ist eine gute Nachricht für die Sportler. Verärgert sind sie trotzdem, weil sie sich seit Monaten mit immer weiteren Einschränkungen konfrontiert sehen und sich mit dem Lärmproblem - das Oststeinbek mit der Ausweisung von Baugrundstücken am Sportplatz selbst geschaffen hat - allein gelassen fühlen. Klären kann die verfahrene Situation nur ein neues Lärmgutachten. Daraus sind dann Schlüsse zu ziehen. Das könnte auch bedeuten, dass die Gemeinde für den Lärmschutz der Anwohner und die Bedürfnisse der Sportler Geld in die Hand nehmen muss. Dass die Vereine im Ort den Politikern viel wert sind, haben sie schon oft gezeigt. Und: Oststeinbek hat in der Vergangenheit gut gewirtschaftet und könnte es sich leisten.