Insgesamt 128 Künstler treten am 21. April an 22 Veranstaltungsorten in Ahrensburg auf. Die Brüder Wingenfelder eröffnen das Spektakel.

Ahrensburg. Rock'n'Roll beim Friseur, Popmusik auf Plattdeutsch in der Sparkasse und brasilianische Klänge im Rathaus - bei der 6. Ahrensburger Musiknacht am 21. April geben 128 Musiker aus aller Welt Konzerte an vielen ungewöhnlichen Orten in der Schlossstadt. "Die Musiknacht wird in diesem Jahr größer denn je werden und von der Musik und den Locations her auch interessanter denn je", sagt Organisatorin Felizitas Thunecke. Sie und Matthias Krieger haben mit ihrem Unternehmen Event Organisation Feljon die Musiknacht ins Leben gerufen.

22 Geschäfte, Gastronomien und soziale Einrichtungen beteiligen sich an der Musiknacht. Neu dabei sind in diesem Jahr unter anderem die Seniorenwohnanlage Rosenhof und die Jugendeinrichtung Bruno-Bröker-Haus. "Wir spannen dieses Mal einen noch größeren Bogen durch das soziale Leben der Stadt", sagt Felizitas Thunecke. So entstehe eine besondere Nähe zwischen dem Publikum und den Künstlern.

Das erste Konzert beginnt bereits um 16 Uhr. "Wir fangen extra schon früher an als sonst, damit auch Familien mit Kindern die Möglichkeit haben, sich Musik anzuhören", sagt Felizitas Thunecke. Sie rechnet mit etwa 1800 Besuchern. Zur Einstimmung auf die Musiknacht tritt der Pianist Gottfried Böttger im Rosenhof (Lübecker Straße) auf. Der gebürtige Hamburger, der seit 1974 den Fernsehpianisten in der Sendung "3 nach 9" gibt, wohnt mittlerweile in Ahrensburg. Auf dem Klavier spielt er Boogie Woogie und Ragtime-Rhythmen sowie Blues und Swing.

"Das Besondere an der Musiknacht ist, dass man nicht auf normalen Bühnen wie sonst steht, sondern mitten in der Stadt, in der man lebt oder zu tun hat", sagt Böttger, der für die Ahrensburger Musiknacht extra ein großes Konzert in München abgesagt hat. "Das hier war mir wichtiger", betont er. Es sei unglaublich schwierig für einen Künstler, an diesen ungewohnten Orten aufzutreten. Böttger: "Aber es funktioniert. Die Musiker und auch das Publikum fühlen sich unendlich wohl, und zwar an Orten, die man jeden Tag besucht." Unter anderem aus Australien und den USA werden Künstler zur Musiknacht in die Schlossstadt reisen. Aber auch lokale Gruppen und Einzelkünstler sind dabei. Die Nachwuchs-Band Jeden Tag Silvester spielt bereits zum zweiten Mal in der Sparkasse deutsche Popmusik. Die jungen Oldesloer standen 2010 im Finale des Musikwettbewerbs MusicStorm. "Lokalkolorit bringt auch die Ahrensburger Band Paperclips in die Veranstaltung", sagt Felizitas Thunecke. Die Musiker geben ein Rockkonzert im Peter-Rantzau-Haus.

+++ Vorverkauf für Musiknacht im April beginnt +++

In diesem Jahr zum ersten Mal dabei ist unter anderem die Westernhagen-Coverband Pfefferminz. Thunecke: "Besonders freue ich mich darüber, dass wir den Pianisten Christian Willisohn gewinnen konnten. Er tritt normalerweise nur sehr selten auf." Schon immer habe sie auch Elizabeth Lee's Cozmic Mojo dabei haben wollen. Die texanische Sängerin tritt gemeinsam mit ihrer italienischen Band im Hotel am Schloss auf. Thunecke: "Das wird eine spannende Geschichte."

Zum Auftakt spielt das Elektro-Akustik-Orchester wingenfelder:Wingenfelder bei Holzland Wulf. Unlängst kam das erste Album der Band um Kai und Thorsten Wingenfelder "Besser zu zweit" auf den Markt. Die Brüder, die ihre Wurzeln in Stormarn haben, sind bekannt geworden mit ihrer Band "Fury in the Slaughterhouse". Als zweites Eröffnungskonzert ist ein Auftritt des in Berlin lebenden Australiers Jaimi Faulkner in der Park Klinik Manhagen geplant.

Für ein Konzert des Ahrensburger Gitarrenensembles "Musica Latina" öffnet Bürgermeister Michael Sarach die Türen des Rathauses. "Ich freue mich, dass die Musiknacht sich fest in Ahrensburg etabliert hat", sagt Sarach. "Um die Wertigkeit der Veranstaltung für die Stadt zu dokumentieren, möchte ich auch das Rathaus mit einbinden."

Die Aftershow-Party beginnt um 0.30 Uhr im Park Hotel. Wie jedes Jahr finden sich die Musiker dort zu Jam-Sessions zusammen und die Besucher haben die Möglichkeit, mit den Künstlern ins Gespräch zu kommen.