Zuwanderungsstopp oder die Einschränkung des Familiennachzugs bei Migranten - wegen Forderungen wie diesen gilt die Partei Die Freiheit als rechtspopulistisch. So schreibt der Berliner Parteienforscher Oskar Niedermayer: "Die Freiheit ordnet sich selbst als bürgerlich-liberale Partei ein, die für ein Höchstmaß an Freiheit kämpft, wird von den meisten Beobachtern aber als rechtspopulistische Anti-Islam-Partei eingestuft."

Politikwissenschaftler Niklas Harder, der an der Universität Kiel zu Kleinparteien forscht, stimmt diesem Urteil zu. Er sagt etwa zum Zuwanderungsstopp insbesondere aus islamischen Ländern, wie er im Parteiprogramm gefordert wird: "Ein Ansatz, der auf Gruppenhaftung setzt und damit dem liberalen Menschenbild widerspricht." Zudem zeige sich hier ein Menschenbild, das das angebliche Wohlergehen einer national definierten Gruppe über die individuelle Leistungsbereitschaft stellt. Auch bei anderen Punkten werde "vereinfacht und geltendes Recht übersehen", so Harder. "Es werden nur Verbote betont, was einem liberalen, Freiheit betonendem Ansatz widerspricht."