In zehn Minuten von Puttgarden nach Rödby, von Deutschland nach Dänemark: Das macht der Fehmarnbelttunnel möglich. Wer in Bad Oldesloe startet, ist 90 Minuten später bei unseren Nachbarn im Norden angekommen. Manche Hamburger Stadtteile sind auch nicht schneller zu erreichen. Ein Wochenendausflug wird zum Kurztrip - für beide Seiten.

Diese neuen Reisemöglichkeiten werden unser Leben verändern. Ein Arbeitsplatz auf der Insel Lolland? Das ist plötzlich auch für Stormarner eine Option. Kunden aus Dänemark? Darauf müssten sich auch Stormarner Geschäfte einstellen. Dänische Firmen, die in Deutschland Geld verdienen wollen, könnten sich Stormarn als Standort ausgucken.

Aber der Tunnel hat auch Nachteile. Mehr Verkehr, mehr Lärm - das wird auf uns zukommen. Die Stormarner kennen das. Sie haben schon seit jeher von der Lage zwischen den Metropolen profitiert, und sie haben darunter gelitten. Welcher Eindruck dominiert, welcher Stimmung wir nachhängen, hängt auch von uns ab. Nicht von uns hängt die Frage ab, ob der Tunnel gebaut wird. Das ist Sache der Dänen, und die haben schon entschieden.

Jammern hilft also nicht. Lasst uns von den Dänen lernen. Lasst uns enger zusammenrücken. Da gibt es viele Möglichkeiten. Eine sieht so aus: Welche Stormarner Kommune guckt nach vorn und geht eine Partnerschaft mit einer Stadt auf Lolland ein?