Ortsdurchfahrt soll sicherer werden. Gemeinde stellt Pläne zum Umbau der Bundesstraße bei Einwohnerversammlung am 11. Februar vor.

Delingsdorf. Mehr Sicherheit - insbesondere für ihre Kinder - wünscht sich die Gemeinde Delingsdorf. Deshalb plant das Dorf nun den Umbau der Bundesstraße 75, die durch den Ort hindurchführt. "Vor allem muss der kombinierte Geh- und Radweg, der viel von Schulkindern genutzt wird, sicherer werden", sagt Benno Niewert, Vorsitzender des Bau-, Wege- und Planungsausschusses.

Seit rund zwei Jahren ist die Gemeinde mit den Planungen für den Umbau beschäftigt. Im September 2008 hatte es einen tragischen Unfall gegeben: Ein knapp zwei Jahre alter Junge verunglückte bei einem Unfall auf der B 75 tödlich. Das Kind war auf die Straße gelaufen und gegen einen Lastwagens geprallt. Der Fahrer konnte nicht mehr ausweichen. Nachbarn forderten damals eine Tempo 30-Zone für die Ortsdurchfahrt.

"Die Verkehrsbelastung ist hier aufgrund unserer Lage zwischen Ahrensburg und Bargteheide sehr hoch. Pro Tag fahren etwa 18 000 Fahrzeuge durch Delingsdorf", sagt Niewert. Seit Einführung der Maut-Gebühr werde die B 75 auch vermehrt von Schwerlasttransportern genutzt. Zwar merke er seit der Fertigstellung der Bargteheider Westumgehung schon eine leichte Entlastung. "Aber es ist anzunehmen, dass der Verkehr durch die geplante Nordtangente weiter zunehmen wird."

Deshalb hat die Gemeinde ein Planungsbüro aus Ahrensburg damit beauftragt, ein Konzept für den Umbau zu erstellen. "Darin wurde ermittelt, wo genau die gefährlichen Stellen sind und was wir dagegen unternehmen können", erläutert Niewert. Zum Beispiel gebe es zwischen Dorfteich und B 75 statt eines richtigen Gehweges nur einen schmalen, unbefestigten Sandstreifen. "Den benutzen viele Bürger, weil sie die viel befahrene Straße nicht überqueren wollen. So sind sie aber viel zu nah an der Fahrbahn", sagt Niewert. Dies ist eine der Stelle, die dringend entschärft werden müssten.

Delingsdorf wünscht sich außerdem eine Zusammenarbeit mit der Stadt Ahrensburg. "Die Ampelschaltung in Ahrensburg-Gartenholz muss geändert werden", sagt Niewert. Durch eine langsamer getaktete Schaltung könne der Verkehr besser durch Delingsdorf fließen. Allerdings wollen die Bürger auch, dass der Verkehr innerorts verlangsamt wird. Dafür wären laut Konzept unter anderem Verkehrsinseln möglich - und ein Kreisverkehr. "Wir hoffen, dadurch den Schwerlasttransport aus dem Dorf fernzuhalten", sagt Gemeindevertreterin Andrea Borchert, die ebenfalls Mitglied des Bau-, Wege- und Planungsausschusses ist.

"Problematisch ist, dass viele Autofahrer gar nicht richtig merken, wenn sie in den Ort hineinfahren. Das Tempo reduzieren sie kaum", sagt Niewert. Das Ahrensburger Planungsbüro sieht deshalb vor, die Ortseingänge deutlicher zu markieren. Der Straßenquerschnitt könnte dort mit seitlichen Toren von 7,50 auf 6,50 Meter reduziert werden.

Für die Finanzierung des Groß-Projekts hofft die Gemeinde auf die Unterstützung des Bundes. "Wir wollen mit dem Umbau zunächst im Dorfkern beginnen und ihn dann in kleinen Schritten fortsetzen", sagt Bürgermeister Randolf Knudsen (Wählergemeinschaft). Dazu sei die Gemeinde auf die Hilfe des Landesbetriebes Straßenbau und Verkehr angewiesen.

Das Umbau-Konzept soll auf einer Einwohnerversammlung am Sonnabend vorgestellt werden. Niewert kann sich vorstellen, dass Ideen von Anwohnern mit in die Planungen einfließen. Auf die Anwohner ist die Gemeinde bei der Umsetzung ohnehin angewiesen. Bei mehreren Punkten des Konzeptes heißt es "Grunderwerb erforderlich". "Wir müssen zum Teil Flächen von Anwohnern erwerben, damit die Bauarbeiten möglich sind", sagt Benno Niewert. Dazu gehört der Vorschlag des Planungsbüros, den Gehweg zwischen Wiesenstraße und Dorfstraße auf drei Meter einschließlich Sicherheitsstreifen zu verbreitern. Vorgespräche mit den betroffenen Anwohnern hat es laut Randolf Knudsen bereits gegeben.

Am Sonnabend, 11. Februar, werden die Pläne zum Umbau der B 75 neben anderen Themen ab 15 Uhr im Mehrzweckhaus (Lohe 44) bei der Einwohnerversammlung diskutiert. Ziel ist es laut Bürgermeister Knudsen, die Ortsdurchfahrt sicherer zu machen. "Der Anfang dafür ist mit dem Konzept gemacht."