"Do ut des", haben schon die alten Römer gesagt, für ihren Pragmatismus berühmt und auch berüchtigt. Frei übersetzt heißt das: "Ich gebe, damit du gibst."

Diesen Pragmatismus haben die Ahrensburger Kaufleute vermissen lassen, um ihr Ziel zu erreichen. Und dabei hatten sie sich ins Zeug gelegt, hatten mit Nachdruck die Bewerbung für die Landesgartenschau 2016 gefordert. Die Forderung unterfütterten sie mit Zahlen und positiven Beispielen früherer Gartenschauen. Sogar den Landrat konnten sie für ihre Sache gewinnen. So weit, so gut.

Doch hätten sie damit rechnen müssen, dass sich Politiker bei ihren Entscheidungen vor allem von harten Argumente leiten lassen. Es wäre ein klares, ein pragmatisches Signal gewesen, hätten sie dem Bürgermeister, selbst ein Verfechter der Pläne, auch ihre finanzielle Unterstützung für die Kosten einer Machbarkeitsstudie zugesichert. Doch dazu konnten sich die Kaufleute nicht durchringen.

Dabei mussten sie wissen, dass viele Ahrensburger Politiker dem Vorhaben reserviert gegenüberstehen, dass sie einen Anstoß gebraucht hätten. Ein solcher wäre gewesen, zumindest einen Teil der 30 000 Euro zu übernehmen oder vorzustrecken. Ihre Ausgaben hätten sie später sicherlich bei Sponsoren aus der Industrie wieder eintreiben können.

Ihr Antrag auf eine Bewerbung wurde dann jedoch vorschnell abgebügelt. Stur verschlossen sich die meisten Mitglieder des Umweltausschusses einer weiteren Prüfung. Schade, denn anhand einer Machbarkeitsstudie wären Chancen und Risiken einer Gartenschau deutlich geworden. Weil Mut der Politik und Pragmatismus der Kaufleute fehlten, wird Ahrensburg nie erfahren, was der Stadt wirklich entgeht.