Familie und Beruf miteinander vereinbaren: Diese Formulierung gehört schon seit Jahrzehnten zum Standardrepertoire nicht nur von Familienpolitikern. Alle fordern es, aber wenige haben bislang etwas dafür getan. Nun sorgen die Konjunkturlage und die Demografie dafür, dass die Argumente mehr Gewicht bekommen.

Die Zahl der Bundesbürger sinkt. Schon jetzt haben Firmen Probleme, qualifizierte Arbeitskräfte zu bekommen. In Zukunft wird sich dieses Problem noch verschärfen. Wie lassen sich also die Interessen der Eltern, die berufstätig sind, und die Interessen der Unternehmer, die Arbeitskräfte brauchen, miteinander vereinbaren? Nur dadurch, dass ein so handfestes Problem wie die Kinderbetreuung endlich gelöst wird.

In Stormarn macht man sich nun an die Arbeit. Dazu braucht es kein staatliches Förderprogramm, kein langwieriges Gesetzgebungsverfahren und auch keine politische Diskussion über die Frage, wie Eltern idealerweise sein sollten. Auch Eltern wollen arbeiten. Dass wir ihnen das bislang noch nicht so einfach gemacht haben, wie es sein könnte, sagt auch etwas über die Zukunftsfähigkeit dieses Landes aus.

Die Wirtschaftsförderer in der Metropolregion haben nun den Anstoß zu diesem Modellprojekt gegeben - ideologiefrei, vorausdenkend, lösungsorientiert. Die Stormarner Firmen sollten mitmachen. Denn mit wenig Geld erzielen sie einen großen Nutzen. Wie immer, wenn gemeinschaftlich gehandelt wird.