Es geht zu Ende. In der Stapelfelder Müllverbrennungsanlage wird noch ein paar Jahr Geld verdient, dann kommen die Abrissbagger - auch wenn das heute noch niemand offiziell bestätigen will. Damit bricht ein wichtiger Gewerbesteuerzahler weg, ebenso ein wichtiger Arbeitgeber. Was wird nun aus dem Dorf? Diese sorgenvolle Frage wäre andernorts wohl berechtigt - nicht aber in Stapelfeld. Neben der Müllverbrennungsanlage ist schon vor Jahren ein Gewerbegebiet entstanden. Die Investitionen der Firmen sind abgeschrieben, nun werden auch dort Steuern gezahlt. Die Gemeinde, seit langem nahezu schuldenfrei, wird sich auch in Zukunft keine finanziellen Sorgen machen müssen.

Gewiss: Der Ort profitiert von der Lage an der Autobahn. Dennoch ist in Stapelfeld auch zu besichtigen, wie fruchtbar es sein kann, in einer weitgehend streitfreien Atmosphäre Kommunalpolitik zu machen. Eine starke Wählergemeinschaft trägt dazu bei, flankiert von Christdemokraten und Sozialdemokraten, die nicht Parteipolitik, sondern Politik für den Ort betreiben.

Das MVA-Grundstück wird sicher nicht zur Industriebrache verkommen. Es liegt verkehrsgünstig an der Autobahn und der Landesstraße nach Hamburg und wird deshalb rasch wieder bebaut werden. Eine neue Firma wird sich in Stapelfeld niederlassen und dort Steuern zahlen.

Und die erfahrenen Mitarbeiter der MVA? Sie können hoffen, bei anderen Verbrennungsanlagen in Hamburg unterzukommen. Arbeitskräfte sind derzeit knapp. Das begünstigt einen Wechsel. Fazit: Es geht zu Ende mit der MVA - aber für Stapelfeld ist es ein Ende ohne Schrecken.