Ein durchschnittliches Image kann durchaus von Vorteil sein. Das mag sich ein Jugendlicher denken, der in diesen Tagen beherzt eine Ausbildung zum Fleischer, Klempner oder Fliesenleger beginnt. Mögen seine Klassenkameraden für unbezahlte Praktika in Werbeagenturen, Internetunternehmen und TV-Stationen Schlange stehen - "Lass sie doch", denkt sich unser Jugendlicher und hört auf das, was Experten seit Jahren über die Handwerksjobs sagen: Dass sie nämlich besonders zukunftssicher sind. Die jüngsten Einschätzungen der Handwerkskammer bestätigen das erneut.

Das Problem: Nur unser imaginärer Jugendlicher profitiert vom Imageproblem genannter Berufe. Für die Branche selbst wird es zum Dilemma. Lehrstellen im Kreis Stormarn müssen schon jetzt offen bleiben, weil es für sie einfach kaum Bewerber gibt. Und die wenigen, die es noch gibt, sind oft gar nicht geeignet - so heißt es zumindest von vielen Firmenchefs.

So oder so: Die Branche wird mehr tun müssen, als ihr Image mit Plakatkampagnen aufzupolieren.

Höhere Bezahlung etwa ist ein Argument, das quer durch alle Bildungsschichten überzeugt. Und wenn man hierzulande partout nicht genügend Freiwillige findet: Warum nicht beherzt im Ausland werben? Wenn junge Italiener, Griechen und Polen zum Studieren nach Berlin kommen, ist es nicht ausgeschlossen, dass sie auch für eine Ausbildung ins Hamburger Umland ziehen - wenn der Lohn stimmt.