Das ganze Ausmaß der Schäden ist noch nicht erkennbar. Barsbüttel erwägt, auch die Bürger zur Kasse zu bitten.

Ahrensburg/Barsbüttel. Sobald die Temperaturen steigen, geben Eis und Schnee den Blick frei - auf ungezählte Schlaglöcher in Stormarns Straßen. Aber schon jetzt kämpfen Einsatzteams der Bauhöfe und Straßenmeistereien gegen die Schäden an. Der Wechsel von Plus- und Minusgraden verschärft die Situation weiter. Denn bei Tauwetter sickert das Schmelzwasser in die Risse, friert über Nacht und sprengt Asphalt oder Beton weiter auf. Rita Dux vom Bau- und Umweltamt Barsbüttel sagt: "Das ganze Ausmaß ist noch nicht einmal erkennbar."

Fakt ist: Der Eiswinter kommt die Städte und Gemeinden teuer zu stehen. Ein Hilferuf des Deutschen Städte- und Gemeindebundes verhallte. Von dort hieß es, für Reparaturen fehle den Kommunen das nötige Geld, da der lange Winter und der Winterdienst die Kassen bereits stark belastet habe. Gestern erteilte der Bund möglichen Ersuchen nach finanzieller Unterstützung der Kommunen eine klare Absage. Verantwortlich für den Straßenzustand sind die jeweiligen Träger. Das sind für die Gemeindestraßen, die den größten Teil ausmachen, die Städte und Kommunen. Für die Kreisstraßen ist der Kreis zuständig. Für die Autobahnen ist es der Bund.

Barsbüttel hat den Etat für die Instandsetzung von Straßen und Wegen mittlerweile vorsorglich erhöht. Das bestätigte Rita Dux auf Anfrage. Über die Höhe wollte Dux keine Angaben machen. Nur soviel: Ob das Geld ausreiche, wisse zurzeit niemand. Im schlimmsten Fall wolle die Gemeinde sogar Anwohner zur Kasse bitten. Dux: "Wenn keine Ausbesserungsarbeiten mehr genügen und umfangreichere Arbeiten nötig sind - zum Beispiel die ganze Asphaltdecke einer Straße erneuert werden muss - dann werden auch die Anwohner in die Finanzierung eingebunden." Wie sieht es anderorts aus? Stefan Rabe vom Bauamt Großhansdorf sagt: "Wir bekommen jeden Tag zwei bis drei Hinweise von Bürgern, wo tiefe Krater die Verkehrssicherheit gefährden." Dann kommen die Männer vom Bauhof zum Einsatz. So wie am Wöhrendamm, wo der Frost riesige Löcher in die Straße gerissen hatte.

Bei der Autobahnmeisterei Bad Oldesloe herrscht indes Freude über das Tauwetter. Jetzt gehe es mit der Beseitigung der Schäden auf der A1 zwischen der Raststätte Trave und der Anschlussstelle Bad Oldesloe schneller voran, sagt Jörg Becker, Leiter der Autobahnmeisterei. Zur Zeit sind, wie berichtet, auf der A 1 nur zwei Spuren befahrbar. Montag rollt ein Betonmischer an. Becker: "Das dauert vier Tage. Wenn es nicht schneit oder friert." In dieser Zeit bleibt für die Autofahrer in Richtung Hamburg nur eine Fahrspur frei.