Mitleid mit "Robby"

Zum Bericht "Polizei überfährt Hund absichtlich und stellt Blechschaden in Rechnung"

Ich kann nicht verstehen, warum sich Menschen für etwas Besseres halten als Tiere. Was kann das arme Tier dafür, wenn wir Menschen laute Raketen in die Luft gehen lassen, so dass es Angst bekommt und wegläuft? Ich habe selber einen Hund, auch der hat große Angst bei lauten Geräuschen. Dafür, dass der eigene Hund mit Absicht überfahren wurde, auch noch Geld bezahlen zu müssen, ist unfassbar. Eine Entschuldigung und das Verzichten auf die Rechnung ist das Mindeste - aber lebendig wird das Tier davon auch nicht wieder.

Julia Mars, 10 Jahre, Delingsdorf

Polizei handelte richtig

Es reicht! Wenn eine Leserin meint, dies sei das furchtbarste Verbrechen der vergangenen Jahrzehnte, wirft dies ein seltsames Bild auf unser Wertegefüge. Rund um den Erdball leiden Kinder - und hier wird tagelang über einen Hund berichtet. Die Polizei zu attackieren, ist ja so gesellschaftsfähig, aber die Polizei musste abwägen und hat die richtige Entscheidung getroffen. Selbstverständlich ist die Halterin haftbar zu machen. Warum soll der Steuerzahler für die Nachlässigkeit einer Dame zahlen, die offenbar mit der Hundehaltung überfordert ist?

Knut Cornils, Bargteheide

Mitgefühl für Halterin

Als ich den Bericht las, wollte ich gar nicht glauben, dass Beamte so handeln. Anderenorts wurde ein Teilstück der Autobahn schon wegen Enten gesperrt, um die Tiere zu retten. Aber einen Hund darf die Polizei, nur weil er vor Schreck und Angst auf die Autobahn gelaufen ist, abknallen - oder, wenn das nicht klappt, überfahren? Wo leben wir denn? Wer so als Beamter handelt, sollte vielleicht besser seinen Dienst quittieren; denn von "Polizei, Dein Freund und Helfer" kann hier ja wohl kaum die Rede sein. Wahrscheinlich waren die Beamten nur zu faul, sich alle Mühe zu geben, das verängstigte Tier einzufangen. Mein Mitgefühl gilt Frau Schwark. Ich hoffe, sie kommt irgendwann über den Verlust hinweg. Den durch das Verhalten der Polizeibeamten entstandenen Schaden sollten diese selbst tragen.

Renate Diel, Glinde

Die Polizei soll haften

Das Eigenartige an dem Vorfall ist, dass die Polizei eine Stunde versucht, den Hund auf der Autobahn einzufangen. Dadurch wurde der Hund in Panik versetzt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Hund sich hingesetzt hat und sich überfahren ließ. Um einen Hund auf der Autobahn zu überfahren, ist die Polizei wohl mit hoher Geschwindigkeit hinterher gefahren - und auch nicht immer geradeaus. Die Frage ist: Warum wurde der Hund nicht in Ruhe gelassen und eine Warnung über den Verkehrsfunk ausgestrahlt? Es wäre auch möglich gewesen, einen Hundeführer anzufordern. Bis zu diesem Abend war es noch nie nötig gewesen, ein Tier absichtlich zu überfahren. Die Aussage, es hätte eine Gefahr für andere Autofahrer bestanden, mag schon sein. Die STVO besagt, dass jeder nur so schnell fahren darf, dass er rechtzeitig anhalten kann. Durch das vorsätzliche Überfahren des Hundes hat der Fahrer sein Fahrzeug beschädigt. Wer vorsätzlich handelt und einen Schaden anrichtet, der ist auch für den Schaden haftbar.

Manfred Pukies, Ahrensburg

Halterin hat Schuld

Mein Mann und ich können als Halter von zwei Hunden einfach kein Verständnis dafür aufbringen, dass die Hundehalterin ihre Aufsichtspflicht grob vernachlässigt hat. Das darf einfach nicht passieren. Sie hätte die Hunde in einem separaten Zimmer halten müssen. Dann wäre es auch nicht möglich gewesen, dass der Hund entwischt, wenn sie die Haustür öffnet. Und draußen ist es ein Muss, den Hund am Silvestertag an der Leine auszuführen.

Thomas und Marion Jahn, 22926 Ahrensburg

Zu wenig Daten

Zum Interview mit Klaus Schlie "Gewalt gegen Polizei: Innenminister will mehr über die Täter wissen"

Der Regionalausgabe Stormarn sei gedankt für das aufschlussreiche Interview. Der Minister argumentiert aus dem Bauch heraus. Ohne gesicherte Daten. Wem nutzt das? Seinen Beamten, ihm? Oder ist das Populismus? Zum Thema Winterreifen verweist er auf Brüssel. War Herr Schlie nicht bis vor kurzem noch Staatssekretär, zuständig für Entbürokratiserungsfragen? Und ist es nicht eine Frage der Verantwortung seinen Leuten gegenüber, diese ohne vorschriftsmäßige Bereifung in Einsätze zu schicken?

Otto Lüdemann, Reinbek

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