Stormarns Geh- und Radwege sind größtenteils verschwunden. Und es sieht ganz danach aus, als hielte dieser Zustand noch eine ganze Weile an. Schneefall, ein Tag Tauwetter, nun wieder Minusgrade.

Ahrensburg. In der mittlerweile siebenten Winterwoche hat der Frost einen knüppelharten Eispanzer übers Land gelegt. Lediglich die Hauptstraßen sind frei. Und die Kommunen kapitulieren.

"Das Problem ist doch, dass man kaum noch etwas machen kann", sagt Sieglinde Thies, die Chefin des Ahrensburger Bauhofes. Mit Streufahrzeugen sei gehen so dickes Eis gar nichts mehr auszurichten - zumal das Salz so gut wie aufgebraucht sei. Nun hat Thies den großen Bagger losgeschickt. Mit der Schaufel aufs Eis donnern - das hilft noch. "Wir räumen insbesondere vor den Schulen, damit den Kindern nichts passiert", sagt Karl-Wilhelm Nehls, der Mann am Bagger-Lenker. Ärgerlich: Er kommt mit der Baumaschine gar nicht in alle Nebenstraßen hinein. "Die Fahrspur ist einfach zu eng. Oftmals sind die Anwohner selber Schuld. Sie parken ihre Autos am Straßenrand, obwohl sie breite Auffahrten auf ihren eigenen Grundstücken haben." Die, so seine Beobachtung, seien oftmals nicht geräumt.

Dass das Salz nahezu aufgebraucht ist, stellt auch Großhansdorf vor Probleme. "Mit einem Sand-Salz-Gemisch bekommen wir die dicksten Unebenheiten ein bisschen geglättet", sagt Bauhofleiter Norbert Berndt. "Um mit dem Eispickel loszuziehen, haben wir einfach nicht genug Personal", sagt Berndt. Salz gibt es auch in der Kreisstadt Bad Oldesloe nicht mehr. "Wir werden jetzt Baufirmen beauftragen, die Nebenstraßen mit Radladern vom Eis zu befreien", sagt Bürgermeister Tassilo von Bary auf Anfrage. Sein ehrgeiziges Ziel: Binnen dieser Woche soll die Fußgängerzone eisfrei werden - und das per Handarbeit. "Die Männer müssen aber aufpassen, dass sie mit ihren Spitzhacken nicht das ganze Pflaster kaputt hauen", sagt der Bürgermeister.

Eine andere Straße ist schon kaputt: die Autobahn 1. An der Oberfläche ist sie von Eis befreit, doch Frost tief im Untergrund hat den Beton regelrecht gesprengt (wir berichteten). Auf rund 3000 Quadratmetern müssen zwischen der Raststätte Trave und der Anschlussstelle Bad Oldesloe nun Betonplatten erneuert werden. Die Kosten dafür werden auf mehr als 200 000 Euro geschätzt.

Auf dem fünf Kilometer langen Abschnitt in Fahrtrichtung Hamburg ist seit Freitag eine Fahrbahn gesperrt.. Wann mit der Reparatur begonnen werden kann, ist unklar. "Wir müssen auf Temperaturen von mindestens einem Grad unter null warten", sagt Jörg Becker, der Leiter der Autobahnmeisterei Bad Oldesloe. Bis Anfang März müssen die Bauarbeiten, die rund zwei Wochen dauern werden, abgeschlossen sein. Denn über den Sommer soll die Fahrbahn in Richtung Norden saniert werden. Dann muss der ganze Verkehr über die Richtungsfahrbahn Süden fließen.