Stormarn eiskalt erwischt - auf den Autobahnen gab es am Dienstag im Bereich der Oldesloer Autobahnpolizei wegen der Schneefälle zahlreiche Unfälle. Dabei wurde eine Person leicht verletzt.
Bad Oldesloe. Nach Angaben der Polizei entstand ein Sachschaden von etwa 100 000 Euro. Ein Fahrer eines Sattelschleppers verlor kurz vor der Abfahrt Ahrensburg die Kontrolle über sein Fahrzeug, rutschte über alle drei Spuren und kam erst an einer Brücke zum Stehen. Verletzt wurde dabei niemand. Sachverständige prüfen jetzt die Statik der Brücke, die leicht beschädigt wurde.
Wer mit dem Bus unterwegs war, brauchte ebenfalls viel Geduld. Sechs Linien des Busunternehmens Autokraft fuhren nur noch eingeschränkt. "Wenn es nicht mehr weitergeht, müssen die Busse stehen bleiben und auf den Räumdienst warten", sagt Jens Schult von der Fachdienstleitung. Drei Linien wurden komplett eingestellt, darunter die Verbindung von Bad Oldesloe nach Kastorf. Außerdem konnten 18 der 40 Fahrzeuge nicht mehr eingesetzt werden. Denn bei den Gelenkbussen besteht die Gefahr, dass sie auf vereister Fahrbahn in der Mitte einknicken.
Heute sollen nach Möglichkeit zumindest die Hauptlinien von Bad Oldesloe nach Reinfeld, Ahrensburg und Trittau wieder fahren. Schult: "Wenn das Wetter es nicht zulässt, werden die Busse nicht rausgelassen." Rolf Westphalen von den Verkehrsbetrieben Hamburg Holstein, sagt: "Einige Busse verspäteten sich um bis zu 40 Minuten." Probleme hatten die Fahrer besonders in Nebenstraßen. Einige Male hätten sie nicht die normale Linie abfahren können, sondern mussten auf Hauptstraßen ausweichen. Da viele Busse nicht oder nicht rechtzeitig fuhren, waren Taxis gefragt. "Bei uns klingelt das Telefon in einer Tour", sagt Torsten Wenzel von Taxi Rahlfs in Bad Oldesloe. Aber auch seine elf Autos kamen nur langsam auf den Straßen voran. "Das Wetter ist wirklich ein Problem", sagt er.
Das bestätigt Ursula Johann von der Lebenshilfe Stormarn, die 40 Fahrzeugen hat. "Aber wir können unsere Angebote nicht einstellen." Kinder, die von der Lebenshilfe in die Schule begleitet werden, Familien, deren Kinder nachmittags die Angebote nutzen, und pflegebedürftige Menschen seien auf die Hilfe der Einrichtung angewiesen. "Wir prüfen aber im Einzelfall, ob wir die Fahrt wirklich machen müssen", sagt Johann. Wohngruppen verzichteten am Dienstag zum Beispiel auf Autofahrten - und diverse Termine wurden einfach auf die kommende Woche verschoben.
Die Pizza-Lieferanten in Ahrensburg fahren wegen des Wetters schon seit mehreren Wochen nicht mehr mit den wendigen Motorrollern, sondern sind auf Autos umgestiegen. Lieferant Christian Behm sagt: "Im Stadtgebiet liefern wir trotz des Wetters innerhalb einer halben Stunde aus." Die Kunden hätten aber Verständnis dafür, wenn die Pizza doch einmal ein wenig später käme. Generell laufe das Geschäft bei diesem Wetter aber ganz gut.
Der 23 Jahre alte Golf des Ammersbekers Lars Ladwig hingegen schaffte es mal wieder nicht ohne Starthilfe. Sein Besitzer hofft, dass es bald Frühling wird.