Nur die wenigsten Einwohner nutzen den Bus. Bürger können in neuem Forum Verbesserungsvorschläge machen.

Ahrensburg. Bei etwa 40 Prozent aller Fahrten ins Stadtzentrum setzen sich die Ahrensburger aufs Fahrrad. Damit wird das Zweirad innerhalb der Stadt sogar häufiger als das Auto genutzt. Zu diesem für viele sicherlich überraschenden Ergebnis kommt der Gutachter Stefan Luft von der Firma Urbanus. Auf der gut besuchten Einwohnerversammlung im Marstall stellte er jetzt die Ergebnisse der Verkehrserhebungen für den "Masterplan Verkehr" der Stadt Ahrensburg vor.

Seit Mai dieses Jahres gab's Verkehrszählungen an den Straßen. Hinzu kamen zahlreiche Befragungen von Pendlern, Kunden der Geschäfte und eine Haushaltsumfrage in Ahrensburg.

Insgesamt betrachtet ist das Auto nach wie vor das dominante Verkehrsmittel in der Stadt. Aber, so Stefan Luft: "Der Radverkehr hat eine hohe Akzeptanz." Bei der Haushaltsbefragung, an der sich 1750 Ahrensburger beteiligten, fanden es viele Einwohner besonders wichtig, dass das Radwegenetz der Stadt verbessert werden muss. Das meint auch Radfahrer Burkhard Fiedlak, der innerorts fast alle Strecken mit dem Zweirad zurücklegt. Er sagt: "Ahrensburg ist keine Fahrradstadt. Die Radwege sind Flickkram, marode und enden manchmal im Nichts." Auf den kurzen Wegen in der Stadt ist ein Auto seiner Meinung nach trotzdem nicht sinnvoll. "Außerdem fahre ich auch für mich. Ich bin fast 62 und habe keine Gebrechen."

Die Busse, so Verkehrsplaner Luft, würden allerdings keine große Rolle in der Stadt spielen. Nach Auswertung der 1750 Fragebögen nutzen 86 Prozent der Ahrensburger die Busse selten oder gar nicht. Viele Berufspendler, die zu den Bahnhöfen müssen, fahren lieber mit dem Fahrrad.

Die Auswertungen enthalten aber nicht nur Zahlen zu den Radfahrern, sondern auch zu Fußgängern und der Verkehrsbelastung durch Autos. Dabei überrascht, dass auf der Hamburger Straße (B 75) weniger Autos als noch 2001 fahren. Als Grund führte Luft den Ausbau der Autobahn an, die für eine Verkehrsverlagerung gesorgt haben könnte.

Die Brückenstraße am Gewerbegebiet West hat allerdings einen hohen Verkehrszuwachs zu verzeichnen. Sogenannte "Schleichverkehre" von der Hamburger Straße zur Manhagener Allee könnten der Grund dafür sein. Mit den Daten soll aber mehr geschehen als die bloße Abbildung der jetzigen Situation. Anhand der detaillierten Informationen, wann und wie viele Autos auf bestimmten Strecken fahren, sollen neue Straßen und Verkehrsführungen geplant werden, die die Problematik in der Stadt langfristig lösen könnten. Dabei sollen sich die Bürger mit Vorschlägen - wie auch schon in der Zukunftswerkstatt - beteiligen können, versprach Bürgermeisterin Ursula Pepper. Ab dem kommenden Jahr soll dafür das "Forum Masterplan" eingerichtet werden.

Die komplette Präsentation mit weiteren Einzelheiten ist auf der Internetseite der Stadt unter dem Punkt "Aktuelles" abrufbar.

www.ahrensburg.de