Planer meint, dass eine hohe finanzielle Förderung möglich sei. Parteien wollen jetzt intern über die Vorschläge beraten.

Ahrensburg. Neue Promenadenwege, einen Steg am Wasser, ein Spielplatz für Kinder, ein Café, klar erkennbare Parkeingänge und Veranstaltungsflächen auf den Wiesen vor dem Schloss: So stellen sich die Planer die Zukunft des Ahrensburger Schlossparks vor. "Er soll erlebbar werden", sagt Landschaftsarchitekt Michael Neumann vom Planungsbüro Herbstreit. Er hat erste Pläne bei der gemeinsamen Sitzung des Bau- und Umweltausschusses präsentiert. Ein Millionenprojekt, für das es aber eine hohe Förderung geben könnte.

Derzeit sei die Anlage in weiten Teilen sich selbst überlassen und habe teilweise den Charakter eines Waldes. Einige Bereiche seien ungepflegt. Und die Schlossstiftung, der große Teile der Flächen gehören, sei überfordert mit der Finanzierung, so Neumann.

Was aber ist geplant? Der südliche Teil der Schlossinsel soll entlang der alten Lindenreihe mit Wegen erschlossen werden. Direkt vor dem Schloss könnte ein Steg am Wasser zur Anlaufstelle für Besucher und Hochzeitsgesellschaften werden. "Die Terrasse wäre gut für repräsentative Anlässe geeignet", sagt Architekt Neumann. Dieser symmetrische Bereich steht in seinen Plänen im Kontrast zum Landschaftspark im nördlichen Teil der Insel. Im Bereich der "Krokus-Wiese" vor dem Schloss könnte eine weitere Brücke den Rundweg, der derzeit von der Straßenbrücke unterbrochen wird, komplettieren. Auf der derzeit ungenutzten Wiese soll eine Veranstaltungsfläche entstehen. Das Gefälle der Wiese könnte Raum für terrassenartige Riesen-Stufen bieten.

Auch das Gelände um die Bagatelle ist in die Planungen einbezogen worden. Bisher, so Michael Naumann, hätte der Besucher nicht das Gefühl, dass beide Bereiche zusammengehörten. Das soll geändert werden: Ein rustikaler Spielplatz und ein Café - Kontrast zur grünen Museumsinsel - "würden den kompletten Park bereichern", so der Landschaftsarchitekt.

Die Park-Eingänge sollen besser zur Geltung kommen. Ein Tor könnte an das frühere Torhaus gegenüber dem Marstall erinnern. Und der Rundweg könnte durch eine Hecke vom Parkplatz getrennt werden, der deutlich wachsen soll.

Soweit die Planungen. In Zeiten leerer Kassen stellt sich aber die Frage nach den Kosten. Auch darauf gibt es eine Antwort. Mit etwa 5,35 Millionen Euro wäre laut Architekt Neumann zu rechnen. Nicht eingerechnet ist dabei die notwendige Entschlammung des Schlossteiches. Denn bevor die Planungen überhaupt weitergeführt werden können, müssten erst große Teile des Grabens und Teiches gesäubert werden. Da der Schlamm, der größtenteils durch altes Laub entsteht, auch Zink und Kupfer enthalten soll, müssen die mehr als 10 000 Kubikmeter entsorgt werden. Dafür fielen zusätzliche 1,1 Millionen Euro an. Eine der wichtigsten Fragen für den Planer ist daher auch, ob das Projekt in irgendeiner Form förderwürdig sei. Nach bisherigen Einschätzungen und Gesprächen in Kiel bestehen gute Chancen, in den Genuss des "Zukunftsprogramm Wirtschaft" des Landes Schleswig-Holstein zu kommen. "Eine Förderquote von 50 Prozent ist möglich", sagt Michael Neumann." Der wirtschaftliche Nutzen des Park erschließt sich allerdings erst auf den zweiten Blick. Mehr Touristen, die zu mehr Veranstaltungen auf das Gelände kommen und sogenannte "weiche Faktoren", die das Image der gesamten Stadt verbessern, führt er an.

Die Ausschussmitglieder haben sich zunächst gar nicht zu den Planungen geäußert. Sie wollen erst innerhalb ihrer Fraktionen beraten. Kämen die Politiker zu dem Ergebnis, dass die Pläne weiterverfolgt werden sollten, müsste bis Februar 2010 ein Förderantrag beim Land gestellt werden.