Nach dem vorzeitigen Ende des Bandcontests “Aufmucken gegen Rechts“ im Ahrensburger Jugendzentrum “42“ nach einem Polizeieinsatz (wir berichteten) haben sich nun Mitglieder der Jugendkulturinitiative (JuKi) und die Ahrensburger Polizei zu dem Vorfall geäußert. Was war passiert?

Ahrensburg. Rolf Meyer, Chef der Ahrensburger Polizei, schildert den Vorfall wie folgt: "Zwei Beamte beobachteten die Veranstaltung aus einem Auto vom Parkplatz aus. Währenddessen wurden sie von zwei Personen mit einer Gestik beleidigt. Das haben auch andere Personen, die dort standen, mitbekommen." Daraufhin wollten die Polizisten die Personalien der Jugendlichen aufnehmen. Die liefen jedoch weg, einer von ihnen rannte ins Jugendzentrum. Die Beamten liefen hinter ihm her und stellten ihn vor der Bühne. Da der Jugendliche sich losreißen wollte und es im Inneren des Saals sehr dunkel war, sollte er draußen vor dem Gebäude vernommen werden. "Damit waren wohl einige der anderen Besucher nicht einverstanden", meint der Polizeichef. Beim Hinausgehen bekamen die Polizisten von einigen Besuchern leichte Schläge ab. Ein Beamter verletzte sich leicht, nachdem ihm ein Bein gestellt worden war. Meyer: "Mindestens vier Glasflaschen wurden geworfen. Durch Pfefferspray haben sich die beiden Beamten dann Luft verschafft. Die Kollegen haben die Lage als sehr angespannt beschrieben." Die Polizisten standen jetzt mehr als 100 aufgeregten Besuchern gegenüber. Sie forderten daher Verstärkung an. Insgesamt waren später 14 Polizisten am "42". "Mittlerweile wurde mit den Verantwortlichen des Vereins gesprochen. Sie entschieden, die Veranstaltung zu beenden. Danach hat sich die Veranstaltung aufgelöst", sagt der Polizeichef.

Der an der Bühne gestellte Jugendliche konnte sich losreißen und entkommen. Sein Begleiter, ein 18-Jähriger aus Großhansdorf, wartete hingegen am Streifenwagen und ließ seine Personalien feststellen.

Der JuKi-Vorstand war gestern nicht erreichbar. Auf der Internetseite des Vereins bedauern die Mitglieder den Vorfall. Sie wollen jetzt genau prüfen, wie es dazu kam und anschließend sachlich diskutieren. Der Verein war an diesem Abend nicht selbst Veranstalter des Bandcontests, sondern stellte lediglich den Raum zur Verfügung. Stadtjugendpfleger Frank Roper wird vorerst nicht eingreifen, da der Verein angekündigt hat, einen Bericht zu dem Abend bei der Polizei und in der Verwaltung abzugeben.

Der Polizeichef meint, der Einsatz wäre vermeidbar gewesen. "Wären die beiden Jugendlichen bei der Überprüfung der Personalien stehen geblieben, wäre nichts passiert."