“Mit solch einem eindeutigen Ergebnis haben wir nicht gerechnet. Das macht uns stolz und glücklich“, sagt Georgia Wahl, Vorsitzende des Vereins Bürger für Ahrensburg (BfA), nach dem Bürgerentscheid zum Baumschnitt der Linden an der Großen Straße.

Ahrensburg. 82,4 Prozent der Wähler stimmten für den natürlichen Kronenbegrenzungsschnitt, nur 17,6 Prozent für den barocken Kastenformschnitt.

Ein deutliches Ergebnis. Und ein großer Erfolg für Bürger für Ahrensburg. Um die Kastenlinden zu verhindern, hatte der Verein Ende vergangenen Jahres ein Bürgerbegehren gestartet und rund 3600 Unterschriften gesammelt. Doch das Innenministerium hatte das Bürgerbegehren für unzulässig erklärt, da es nicht fristgerecht eingereicht worden sei.

Jorana Faerber, Georgia Wahl und Christa Werner, Vorstandsmitglieder von BfA, hatten sich gegen diese Entscheidung des Innenministeriums gewehrt und Klage beim Verwaltungsgericht Schleswig eingereicht. Die Verhandlung war für den 9. Juli angesetzt. Doch die drei Frauen zogen ihre Klage zurück, da die Ahrensburger Stadtverordneten von sich aus einen Bürgerentscheid auf den Weg brachten. Sowohl bei der Fragestellung zu den Kastenlinden als auch bei der Gestaltung des Info-Flyers bezog die Stadt den Verein Bürger für Ahrensburg mit ein.

Am Sonntag stimmten nun 18 651 der 25 820 wahlberechtigten Bürger, also rund 72 Prozent, über die Frage "Sollen die Linden in der Großen Straße anstelle von Kastenformschnitten durch Kronenbegrenzungsschnitte in ihrem natürlichen Erscheinungsbild erhalten und gepflegt werden?" ab. Um 1.15 Uhr stand das Ergebnis fest. Die 105 Linden werden einen Kronenbegrenzungsschnitt erhalten.

Und was sagt Ahrensburgs Bürgermeisterin dazu? "Die Bürger haben gesprochen", meint Verwaltungschefin Ursula Pepper, "im Gesamtkonzept wäre der Kastenformschnitt richtig gewesen. Aber nun setzen wir das Ergebnis des Bürgerentscheids um." Im Frühjahr kommenden Jahres erhalten die 105 Linden einen Kronenbegrenzungsschnitt. Ursula Pepper sagt: "Das Allerwichtigste ist, dass die Linden an der Großen Straße überhaupt geschnitten werden."