In Ahrensburg liegt Bürgermeisterkandidat Jörn Schade bei den Schülerinnen und Schülern vorn - in einer Stadt ohne Kastenlinden.

Ahrensburg/Stormarn. Ginge es nach dem Willen der Stormarner Jugendlichen, wären die Grünen die stärkste Partei im Bund. Bei der bundesweiten U-18-Wahl wurden nämlich sowohl im Wahlkreis Segeberg/Stormarn-Nord (26,7 Prozent) als auch in Lauenburg/Stormarn -Süd (31,5 Prozent) die Grünen die stärkste Partei. Zweitstärkste Kraft wurde in beiden Wahlkreisen die CDU mit etwa 20 Prozent, gefolgt von der SPD (17 Prozent). Etwas überraschend ist sicherlich, dass die Piratenpartei kreisweit etwa zehn Prozent der Stimmen erhielt. Die FDP kam etwa auf neun Prozent. Ähnliche Ergebnisse wurden auf Landesebene erzielt. Die Stormarner Jugendlichen votierten damit allerdings etwas anders als der Bundesschnitt. Dort gewann nämlich die SPD mit 20,4 Prozent der Stimmen vor den Grünen mit 20,05 Prozent und der CDU/CSU mit 19,31 Prozent der Stimmen. Die Ahrensburger Schüler hatten allerdings nicht nur über den Bundes- und Landtag zu entscheiden, sondern auch über einen neuen Bürgermeister und den Bürgerentscheid zum Schnitt der Linden an der Großen Straße. Bei der Bürgermeisterwahl gewinnt nach dem Willen der Ahrensburger Jugend Jörn Schade (34,7 Prozent) vor SPD- und FDP-Kandidat Michael Sarach, der 27,2 Prozent der Stimmen erhielt. Der parteilose Kandidat und Stadtjustitiar Thomas Reich erhält in der Schülergunst 22,5 Prozent der Stimmen, Klaus Helmut Schädel 11,9 Prozent. 3,8 Prozent der Stimmen waren ungültig. Bei der Bürgermeisterwahl fiel allerdings auf, dass die Kandidaten nicht an allen Schulen gleich gut ankamen.

Der parteilose Thomas Reich beispielsweise bekam am Schulzentrum am Heimgarten 27,9 Prozent, an der Stormarnschule aber nur 16,1 Prozent der Stimmen. Dort wählten mehr als 44 Prozent den CDU-Kandidaten Jörn Schade. Der unabhängige Kandidat Klaus Helmut Schädel verlor die Wahl an allen drei Schulen.

Das Ergebnis zum Bürgerentscheid Lindenschnitt ist eindeutig. 78 Prozent der Schüler kreuzten "Ja" an. Das bedeutet, dass die Bäumen nicht kastenförmig geschnitten werden, sondern einen natürlichen Formschnitt erhalten sollen.